Die von fünf grossen Schwellenländern gegründete Brics-Entwicklungsbank hat ihre Arbeit in Shanghai aufgenommen. «Wir wollen das bisherige internationale Finanzsystem nicht herausfordern, sondern es ergänzen», zitierten chinesische Medien den indischen Bankchef Kundapur Vaman Kamath bei der Eröffnungsfeier. Betrieben wird die Finanzinstitution von den Brics-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.
Ziel der Bank ist es, eine grössere Unabhängigkeit von Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und von der Weltbank zu erreichen. Beide Einrichtungen werden nach Einschätzung der Schwellenländer von den USA und Europa dominiert. So wird der IWF traditionell von einem Europäer geleitet und die Weltbank von einem US-Amerikaner.
Mit einem Anteil von knapp 40 Prozent hat China die Führung unter den Geldgebern in der Brics-Bank. Auch bei der neuen Asiatischen Infrastrukturinvestment-Bank (AIIB), deren Hauptsitz in Peking entstehen soll, nimmt das Land eine Führungsrolle ein. Bei der Gründungszeremonie für die AIIB-Bank im Juni waren 57 Nationen vertreten. Gegen den Widerstand der USA hatten sich auch viele westliche Länder wie Deutschland und England der Bank angeschlossen.