Die Beschuldigungen wiegen schwer. Treffen sie zu, haben Mitarbeiter der chinesischen Online-Finanzplattform Ezubao bei 95 Prozent all ihrer Finanzierungs- und Leasingprojekte geschwindelt.
Trickbetrüger räumen ab
Wie die chinesische Zeitung «Global Times» berichtet, sollen kleine Investoren mit hohen Zinsen von 9 bis 14,6 Prozent angelockt worden sein. Danach wurden ihre Forderungen mit den Zahlungen neuer Kunden beglichen.
Mit diesem als «Ponzi-Schema» bekannt gewordenen Trick soll die Firma rund 900'000 Kleinanleger um mehr als 7 Milliarden Euro betrogen haben.
Millionengehälter für ein Luxusleben
Die Plattform war 2014 von der Yucheng Gruppe in der ostchinesischen Provinz Anhui gegründet worden. Dem Zeitungsbericht zufolge waren im Dezember Unregelmässigkeiten aufgetaucht und Ermittlungen eingeleitet worden.
Die Ermittler hätten festgestellt, dass der Geldfluss nicht mehr ausgereicht habe, schrieben die Medien. Grosse Mengen Kapital seien verschoben und Beweise vernichtet worden. Einige Führungskräfte seien geflohen. Unter den Festgenommenen sei aber der Yucheng-Vorsitzende Ding Ning.
Ein Grossteil der Gelder sei in Millionen-Gehälter, aufwendige Werbung und den luxuriösen Lebensstil der Führungskräfte geflossen.
Die Vorwürfe gegen die Peer-to-Peer-Plattform (P2P) verdeutlichen die Risiken durch die florierende, aber häufig nur locker beaufsichtigte Vermögensverwaltung und das Schattenbankenwesen in China.