China hat staatlichen Medien zufolge die Exportbeschränkungen für Seltene Erden aufgehoben. Peking kommt damit dem Schiedsspruch der Welthandelsorganisation (WTO) nach. Die Organisation hatte die Ausfuhrquoten für unzulässig erklärt.
Peking hatte die Ausfuhr 2010 mit der Begründung beschränkt, Umwelt und Ressourcen besser schützen zu wollen. Die Regierung in Peking verweist darauf, dass auch andere Länder wie die USA viele Abbaustätten aus ökologischen Gründen geschlossen hätten.
Die Massnahme Chinas sollte nun dazu führen, dass sich das globale Angebot an Seltenen Erden erhöht, wie Carsten Menke, Rohstoff-Analyst bei der Bank Julius Bär, erklärt. «Wobei wir da von einer sehr heterogenen Gruppe von Metallen sprechen. Insgesamt muss man aber davon ausgehen, dass mit einem erhöhten Angebot die Preise tief bleiben, möglicherweise sogar ein Stück weit fallen könnten.»
«Hinter Chinas Lockerung der Exportbeschränkungen könnte auch eine gewisse Not stehen: Damit eben die chinesischen Produzenten, die unter tiefen Preisen auf dem Heimatmarkt leiden, nun Zugang zum Weltmarkt haben und dort gegebenenfalls ihre Marktanteile ausbauen.
Abhängig von China
Mehr als 90 Prozent der Weltproduktion an den begehrten Industriemetallen stammen aus China. Grundsätzlich seien die globalen Vorkommen dieser Metalle mehr als ausreichend, so Carsten Menke.
«Nachdem Australien und die USA Minen geschlossen hatten, konzentrierte sich die Produktion zu Beginn dieses Jahrtausends in China. So hat man sich in eine Abhängigkeit von China begeben, die sich dann negativ geäussert hat, da China die Exporte eingeschränkt hat.»
Zur Gewinnung Seltener Erden sind hohe Mengen von Säure erforderlich. Ausserdem fallen leicht radioaktive Abfälle an. Jahrzehnte ungebremsten Wirtschaftswachstums haben China gewaltige Umweltprobleme gebracht.
Das WTO-Schiedsgericht hatte im März nach einer Klage der USA, der EU und Japans geurteilt, dass die Exportquoten chinesischen Firmen unfaire Wettbewerbsvorteile verschaffen.