«Viele Anleger ziehen ihr Geld aus den Brics-Staaten ab, um sich Anlagen in der alten Welt zu suchen», sagt Christian Gattiker dem SRF. Man wolle weg von Volkswirtschaften, in denen über Jahre zu viel Kapital vorhanden war, so der Chefstratege der Bank Julius Bär.
Auslöser des jüngsten Trends ist vor allem die kriselnde Wirtschaft Chinas. «Je mehr das Reich der Mitte schwächelt, umso grösser ist die Unsicherheit für alle anderen – umso mehr scheuen sich die Anleger, ihr Geld in den Schwellenländern zu halten», so Gattiker. Zur Überraschung vieler Experten würden stattdessen wieder vermehrt Anlagen in Europa oder den USA getätigt.
Doch sei das mit Sicherheit kein Dauerzustand. Es sei zwar zu befürchten, dass wir erst den Anfang der Krise hinter uns hätten – sie also durchaus noch zwei bis drei Jahre anhalten könne – aber das Ende der aufstrebenden Brics-Staaten sei das nicht, so Gattiker.
Der Chefstratege der Bank Julius Bär sieht deshalb in der aktuellen Krise auch vielmehr eine Chance. Eine Chance für die Durchführunge «schmerzhafter wirtschaftlicher Korrekturen auf der einen und politische Reformen einiger gewisser Regime zu Gunsten der Menschen, die da leben, auf der anderen Seite».