Die Coca-Cola HBC Schweiz AG will ihr Getränk künftig nur noch an einem Standort in PET-Flaschen abfüllen: im zürcherischen Dietlikon. Die Abfüllanlage im bernischen Bolligen soll bis Ende 2015 aufgegeben werden. 90 Stellen sind betroffen.
Coca-Cola teilte mit, die Bolliger Angestellten seien am Freitagvormittag persönlich über die Schliessungsabsicht informiert worden. Zudem seien das Konsultationsverfahren und die Verhandlungen über einen umfassenden Sozialplan eingeleitet worden.
Für den Bolliger Gemeindepräsidenten Rudolf Burger kam die Nachricht überraschend. Er spricht von einem «rabenschwarzen Tag für Bolligen».
Das Unternehmen habe erst kürzlich das 50-Jahr-Jubiläum gefeiert. «Da war noch keine Rede von einem Abbau», so Burger. Weil das Unternehmen ein sehr wichtiger Steuerzahler ist, geht der Gemeindepräsident davon aus, dass in Bolligen die Steuern erhöht werden müssen.
Coca-Cola investiert in Dietliker Abfüllanlage
In Dietlikon will Coca-Cola 18 Millionen Franken in eine moderne Hochgeschwindigkeits-Abfüllanlage investieren und rund 15 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Das Unternehmen setzt auf den Zürcher Standort, weil es dort Ausbaukapazitäten gebe und die Kunden besser bedient werden könnten.
Zudem stammt das Werk in Bolligen bei Bern aus den 1960er-Jahren - «ein älteres Werk», sagt Patrick Bossart, Mediensprecher von Coca-Cola. «Auch die Abfüllanlagen sind von einer älteren Generation. Da bräuchte es Jahr für Jahr Investitionen.»
91 Arbeitsstellen gehen mit der Schliessung des Werks in Bolligen Ende Jahr verloren. «Wir bedauern das sehr», sagt Patrick Bossart von Coca-Cola. Wichtig sei dem Unternehmen gewesen, die Betroffenen sofort zu informieren, nachdem der Entscheid in der Geschäftsleitung gefallen war. Für die Betroffenen solle es einen «starken und umfassenden Sozialplan» geben.
Hoffnung auf die Zukunft
Für das frei werdende Fabrikgebäude in Bolligen bei Bern wird Coca-Cola einen Käufer suchen. Diesbezüglich ist der Gemeindepräsident von Bolligen optimistisch: «Das Gebäude ist ideal gelegen», sagt Rudolf Burger. Er könne sich gut vorstellen, dass sich dort andere gewerbliche Betriebe ansiedeln werden.