An der Sunrise-Spitze kommt es überraschend zu Wechseln: Am 9. Mai übergibt der bisherige Chef Libor Voncina sein Amt an Olaf Swantee. Voncina erhalte keine Abgangsentschädigung, hiess es an der Sunrise-Medienkonferenz.
Der Niederländer Swantee hat in den vergangenen viereinhalb Jahren Orange Europa geleitet. Davor war er Chef der britischen EE, dem grössten britischen Mobilfunkbetreiber.
Kurer wird oberster Chef
Als neuer Verwaltungsratspräsident wird zudem der ehemalige UBS-Präsident Peter Kurer vorgeschlagen. Der 66-Jährige soll die Aufgabe von Interims-Präsident Lorne Sommerville übernehmen. Er führte das Gremium seit dem plötzlichen Tod von Dominik Koechlin im letzten Jahr.
Im letzten Jahr erzielte Sunrise, die Nummer zwei auf dem Schweizer Telekommarkt, etwas weniger Umsatz. Dieser sank um 4,8 Prozent auf 1,98 Milliarden Franken. Als Gründe nennt das Unternehmen in seiner Mitteilung den starken Franken sowie den «anhaltenden strukturell bedingten Rückgangs der Prepaid- und Festnetztelefonie».
Im Mobilfunkbereich hat Sunrise dagegen laut eigenen Angaben neue Kunden hinzugewonnen und die Abonnentenzahl vergrössert.
Kosten für Gang an Börse belasten
Vor allem wegen des Börsengangs im letzten Jahr fuhr das Telekomunternehmen einen Verlust von 113 Millionen Franken ein nach einem Verlust von 115 Millionen im Vorjahr. Ohne die Kosten für den Börsengang hätte Sunrise einen Gewinn von 45 Mio. Franken erzielt.
Im letzten Quartal 2015 schrieb das Unternehmen – wie schon in den beiden Vorquartalen – schwarze Zahlen.
Wie angekündigt sollen die Aktionäre eine Dividende von 3 Franken je Aktie bekommen.
Umsatz bleibt belastet
Weil Sunrise an der Börse kotiert ist, gibt das Unternehmen nun auch detaillierte Ziele für das laufende Jahr bekannt: So soll der Umsatz zwischen 1,89 und 1,93 Mrd. Franken liegen. Die Faktoren, welche den Umsatz 2015 negativ beeinflussten, dürften in abgeschwächter Form anhalten, heisst es dazu.
Ausserdem plant das Unternehmen Investitionen zwischen 220 und 230 Mio. Werden die Ziele erreicht, soll den Aktionären eine höhere Dividende von 3.24 bis 3.36 CHF je Aktie vorgeschlagen werden.