Die Credit Suisse (CS) überrascht mit schwarzen Zahlen: Im zweiten Quartal erzielte sie entgegen den Erwartungen der Analysten wieder einen Gewinn. Er belief sich auf 170 Millionen Franken nach einem Verlust von 302 Millionen im Vorquartal.
Verglichen mit dem Vorjahresquartal brach der Gewinn jedoch um 84 Prozent auf 170 Millionen ein. «Wir waren trotz der volatilen Märkte profitabel», sagte Konzernchef Tidjane Thiam zum Quartalsabschluss.
Mit Sparprogramm auf Kurs
Die Grossbank weist in ihrer Mitteilung besonders auf die Rückkehr zur Profitabilität im zweiten Quartal hin sowie auf weitere Fortschritte bei der Restrukturierung. Der Geschäftsaufwand der Gruppe sank um 6 Prozent auf 4,9 Milliarden Franken. Die Grossbank sieht sich auf gutem Weg, das für Ende 2016 angestrebte Ziel zur Kostenreduktion zu erreichen oder sogar zu übertreffen.
Einige Sparten überraschen
Alle Divisionen erzielten ein positives Ergebnis. Für Überraschung sorgten Global Markets (Aktien- und Anleihengeschäft) mit einem Vorsteuergewinn von 154 Millionen sowie Investment Banking & Capital Markets (IBCM) mit 135 Millionen.
Die Swiss Universal Bank (Schweizer Geschäft) übertraf die Prognosen mit einem Vorsteuergewinn von 453 Millionen. APAC (Asia Pacific) und International Wealth Management (Vermögensverwaltung für reiche Privatkunden) verzeichneten jeweils ein Plus von 206 Millionen beziehungsweise 245 Millionen.
Die Vermögensverwaltung zog Neugelder von netto 11,3 Milliarden an. Die verwalteten Vermögen erhöhten sich per Ende Juni auf 1218 Milliarden nach 1180 Milliarden Franken Ende März
In der Abwicklungseinheit (Abbau nicht profitabler Geschäfte) ergab sich dagegen ein Minus von 759 Millionen.
Etwas mehr Eigenkapital
Die Bank habe gute Fortschritte bei der beschleunigten Restrukturierung von Global Markets gemacht und das Geschäft entsprechend redimensioniert sowie die Kosten- und Kapitaleffizienz der Division gesteigert. Dadurch wurde das Risikoprofil deutlich verringert, wie die CS schreibt.
Die Kapitalisierung konnte die Bank gemessen an der harten Kernkapitalquote (CET1 nach Basel III) etwas verbessern: Sie lag bei 11,8 Prozent nach 11,4 Prozent Ende März. «Unsere Kapitalposition ist völlig adäquat», sagt Thiam dazu.