Die Credit Suisse hat einen ganzen Zahlenreigen zum ersten Quartal veröffentlicht. Am meisten fällt der Verlust von gut 300 Millionen Franken auf. Doch Tidjane Thiam weist im Interview mit SRF auf eine andere Zahl hin: «Für uns die wichtigste Zahl zum ersten Quartal ist die Eigenkapitalquote von 11,4 Prozent.»
Diese Quote zeigt an, wie dick das Sicherheitspolster der Bank ist. Thiam will das Polster in den nächsten Jahren weiter aufstocken, weil das die Regulatoren fordern, und weil das Sicherheitspolster der Credit Suisse im internationalen Vergleich je nach Berechnungsart noch immer als dünn gilt.
Doch mit dem Aufbau will sich Thiam noch Zeit lassen. Er gibt zu verstehen, dass er froh ist, die Quote bei 11,4 Prozent stabil gehalten zu haben. «In einem derart schwierigen Umfeld ist bei vielen anderen Banken das Kapitalpolster geschmolzen. Der Credit Suisse hingegen ist es gelungen, das Kapitalpolster stabil zu halten.»
Riskante Geschäfte reduzieren
Punkto Sparprogramm sieht sich der CS-Chef auf Kurs: «Wir haben gesagt, dass wir die Kosten bis Ende Jahr netto um 1,4 Milliarden Franken senken wollen. Da haben wir bereits mehr als die Hälfte davon umgesetzt.» Das hat die CS vor allem bewerkstelligt, indem sie den Stellenabbau forciert hat: Von den angekündigten 6‘000 Stellen wurden bereits 3‘500 gestrichen.
Zudem verweist Thiam auf die Investmentbank: Dort baut er derzeit riskante Geschäfte ab. «Wir haben die Risiken in der Investmentbank innerhalb von drei Monaten um 50 Prozent verkleinert. Das führt dazu, dass ich nachts jetzt besser schlafe.»