Der Handel mit gefälschten Schuhen, Medikamenten, Ersatzteilen und vielem mehr ist ein blühendes Geschäft. Wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vorrechnet, wurden 2013 rund um den Globus für mehr als 460 Milliarden Dollar gefälschte Waren verkauft. Damit hat sich die Schadensumme innert 5 Jahren mehr als verdoppelt.
Luxusprodukte wie Parfums oder Uhren sind bei Fälschern und ihrer Kundschaft ebenso beliebt wie Dinge des täglichen Bedarfs – beispielsweise Marken-Turnschuhe oder Bananen, die eine gefälschte Etikette tragen. Die Warenfälscher produzieren schwergewichtig in China. Die Käufer der Produkte finden sie hingegen in den Industrieländern.
«Beliebte» Schweizer Produkte
Wie die OECD in ihrem neusten Bericht über Produkte-Piraterie schreibt, handelt es sich mittlerweile bei rund 5 Prozent der Einfuhren in die Europäische Union um gefälschte Produkte. Am häufigsten werden US-Marken kopiert und dann billig verramscht.
Aber auch die Schweizer Wirtschaft leidet stark unter dem lukrativen und teilweise mafiös organisierten Geschäft mit gefälschter Ware. So betreffen 12 Prozent aller weltweit beschlagnahmten Fälschungen Schweizer Marken. Weit verbreitet sind vor allem gefälschte Schweizer Luxusuhren.
Fälschungen können lebensgefährlich sein
Die Marken-Piraten schädigen mit ihrem Tun zum einen die Unternehmen, welche die Markenrechte und Patente besitzen und denen damit Umsatz entgeht, wenn Dritte ihre Produkte fälschen. Zu den Geschädigten gehören aber nicht selten auch die Käufer. Denn gefälschte Produkte von schlechter Qualität können gar lebensgefährlich werden, beispielsweise wenn es um Medikamente oder um Autoersatzteile geht.