Noch im August war Jim Yong King von der Mitarbeitervereinigung der Weltbank massiv kritisiert worden. Es herrsche eine «Führungskrise», welche die Weltbank auf längere Sicht irrelevant machen könnte, hiess es in einem offenen Brief.
Doch das scheint das Führungsgremium nicht beeindruckt zu haben. Es hat den Amerikaner für fünf weitere Jahre zu ihrem Präsidenten ernannt. Der promovierte Mediziner war nach Ablauf der Bewerbungsfrist der einzige Kandidat gewesen.
Der Chefposten der internationalen Entwicklungsbank mit Sitz in Washington wird traditionell von den USA besetzt. Die Schwesterorganisation IWF leitet dagegen üblicherweise ein Europäer, zurzeit die Französin Christine Lagarde.
Kim hatte bei seinem Amtsantritt 2012 verkündet, die extreme Armut in der Welt bis zum Jahr 2030 auslöschen zu wollen. Ausserdem solle das Einkommen der unteren 40 Prozent deutlich angehoben werden.