Die Fernsehrechte bringen der UEFA das grosse Geld, weil sich immer mehr TV-Stationen darum streiten. Besonders begehrt sind Champions-League-Spiele, wie Marc Jörg sagt. Der Unternehmensberater hat früher bei der UEFA und der Europäischen Rundfunkunion gearbeitet, die für öffentlich-rechtliche Sender Fussball-Übertragungsrechte einkauft.
Die Champions-League verspreche über Monate gute Einschaltquoten. «Sie garantiert den frei empfangbaren Sendern hohe Marktanteile und ist für die Pay-Sender ein wichtiges Verkaufsargument für die Abonnemente.»
Champions-League auch ausserhalb Europas etabliert
Nicht nur in Europa, auch in Amerika, Asien, Afrika und im Nahen Osten sind die Fussballspiele je länger je begehrter, wie Marc Jörg sagt. «Die nationalen Ligen – insbesondere die Premier League – haben sich in vielen Ländern als TV-Produkt auch ausserhalb Europas etabliert. Und die Champions-League liegt als nächstes Produkt nahe, das in solche Programmkonzepte hineinpasst.»
Heute erziele die UEFA bereits 20 bis 30 Prozent ihrer Einkünfte in Ländern ausserhalb Europas, sagt Martin Kallen. Er ist Geschäftsführer der UEFA Events AG, einer Tochtergesellschaft der UEFA, die sich um das kommerzielle Geschäft kümmert. Entwicklungsländer würden immer wichtiger. Laut Kallen sind sie heute dafür verantwortlich, dass die UEFA ihre Einnahmen weiter steigern kann.
Entwicklungsländer bezahlen mehr
Pay-TV-Sender in aufstrebenden Ländern wie Nigeria oder Südafrika bezahlen zum Teil sogar mehr als europäische Fernsehsender, wie Kallen sagt. Der dortige Markt wachse stark und sei umkämpft, daher bezahle man dort «relativ hohe» Preise.
Die TV-Sender greifen auch ausserhalb Europas immer tiefer in die Tasche, um Champions-League-Spiele zeigen zu können. Mit dem Verkauf der Fernsehrechte für die Saison 2015 bis 2018 hat die UEFA erstmals die Grenze von zwei Milliarden Euro geknackt, ein Plus von 40 Prozent im Vergleich zur Vorperiode. Die nächsten Rechte werden Ende Jahr ausgeschrieben. Auch sie dürften der UEFA einen neuen Rekord einbringen.