Clariant, Holcim, Swatch und andere plagen Währungssorgen. Gegenüber dem Euro notierte der Franken im vergangenen Halbjahr immer noch nahe am Mindestkurs von 1,20. Der starke Franken schmälert die Exportchancen von Firmen, die Waren und Dienstleistungen in den Euroraum liefern wollen.
Zugleich machte auch der schwache Dollar vielen Schweizer Unternehmen zu schaffen. Einerseits verteuert er Schweizer Produkte in den USA und drückt so auf die Umsätze.
Zum anderen kann der schwache Dollar ein Umsatzplus in ein Umsatzminus verwandeln – dann nämlich, wenn US-Töchter von Schweizer Firmen am Ende der Berichtsperiode in Franken rapportieren. «Bei Unternehmen, die sehr stark im Exportgeschäft tätig sind, die in Dollar fakturieren und in Franken umrechnen, wirkt sich das negativ aus», erklärt Rainer Skierka, Aktienspezialist der Bank J. Safra Sarasin.
Erwartungen gedämpft
Vor allem Industrietitel hätten unter dieser Entwicklung gelitten und deshalb etwas weniger gute Zahlen geliefert als erwartet, so Skierka. In einem Umfeld, in dem die Aktien hoch bewertet und teuer sind, drückten bereits kleine Enttäuschungen auf die Börsenkurse.
Zudem hätten verschiedene Firmen ihre Erwartungen für das zweite Halbjahr zurückgeschraubt, sagt Skierka. «Wir sehen, dass viele Firmen in ihren Ausblicken vorsichtiger geworden sind. Angesichts der geopolitischen Krisen sind sie eher zurückhaltend.»
Und so fällt eine erste Zwischenbilanz der Halbjahres-Zahlen gemischt aus: Die Unternehmen schreiben zwar schwarze Zahlen, einige liefern sogar sehr gute Resultate ab, aber weil der starke Franken über Erwarten stark auf die Ergebnisse drückt, reagiert die Börse eher kühl.