Der Rohstoffhandel ist in den letzten Jahren hierzulande stark gewachsen. Das zeigt ein Bericht des Bundesrates. Lagen die Einnahmen im Jahr 2000 noch bei einer Milliarden Franken, sind es heute 20 Mal mehr.
Damit machte die Branche 2011 rund 3,4 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) aus. Der sogenannte Transithandel hat sogar das grenzüberschreitende Bankengeschäft abgelöst.
Im Ranking der «Handelszeitung» zu den 20 umsatzstärksten Unternehmen der Schweiz ist die Rohstoffbranche am häufigsten vertreten. 2011 besetzten die Unternehmen Vitol, Glencore International und Trafigura die ersten drei Plätze.
Durch die Fusion der Zuger Unternehmen Glencore und Xstrata wird eines der weltweit grössten Rohstoffunternehmen entstehen, das vom Abbau bis zum Handel die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt.
Öl-Drehscheibe Genf
Gemäss Branchenstudien gab es in der Schweiz im Jahr 2010 mehr als 500 Rohstoffhandelsunternehmen – die meisten in der Genferseeregion, in Zug und Lugano.
Über Genf läuft rund ein Drittel des weltweiten Handels mit Rohöl und Ölprodukten – und 75 Prozent des Handels mit russischem Erdöl. Ferner läuft rund die Hälfte des weltweiten Kaffee- und Zuckerhandels über Genf.
Die beiden Zuger Unternehmen Glencore und Xstrata dominieren weltweit den Handel mit Kupfer, Kohle und Zink. Am Zugersee sind ausserdem Zentralen wichtiger Nickel- und Palladium-Produzenten sowie Aluminiumhersteller ansässig. Lugano wiederum gehört zu den wichtigen Handelsplätzen für Stahl, Basismetalle, Kohle und auch Agrarrohstoffen.
Genaue Zahlen zu Steuereinnahmen gibt es nicht. Der Bundesrat schätzt diese bedeutend ein.