Die Solarindustrie scheint wieder auf dem Vormarsch zu sein. Der Solarsysteme-Hersteller Meyer Burger kämpfte seit Jahren mit Verlusten und schrumpfenden Umsätzen. Jetzt allerdings zieht das Geschäft wieder an. Im Vergleich zum Vorjahr steigt der Nettoumsatz um 75 Prozent und die Aufträge konnten um einen Fünftel gesteigert werden.
Sonnige Aussichten
Geschäftsführer von Meyer Burger, Peter Pauli, sieht in der Solarbranche ein grosses Potential: «Die Klimakonferenz in Paris hat Entscheidungen gebracht, die uns gute Voraussetzungen bescheren in den nächsten 10 -15 Jahren.» An der Konferenz wurde im Dezember 2015 unter anderem beschlossen, die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius zu begrenzen. Um das Ziel zu erreichen, sollen die globalen Netto-Treibhausgasemissionen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auf null reduziert werden.
Das Unternehmen setzt auch auf den vermehrten Einsatz von Solarpanels auf Hausdächern. Die Strategie von Meyer Burger sei es, die Anwendung zu verändern und das Energiesystem von Häusern mitzugestalten: «Wir treiben gebäude-integrierte Lösungen voran und sind in der Schweiz bereits sehr erfolgreich damit.»
Konkurrenzfähige Preise
Solarstrom wird auch für die Verbraucher wieder attraktiv. Dies nicht zuletzt, weil er in den letzten Jahren massiv günstiger wurde. Dominik Müller plant und baut mit seinem Unternehmen Solvatec Solaranlagen. Er meint, heute gehe es auch ohne staatliche Förderung: «Solarstrom ist heute konkurrenzfähiger. Die Anlagen kosten heute ein Drittel des Preises, den man noch vor 5 Jahren bezahlen musste.» So könne Strom zu einem Preis produziert werden, der billiger ist als der Preis, den man den Elektrizitätswerken bezahlen müsse.
Vom Staat gibt es in der Schweiz bereits keine Gelder mehr für Solar-Grossprojekte. Die Solar-Branche muss sich also in Zukunft ohne staatliche Hilfe behaupten können.