Im Zürcher Aura trifft sich dieser Tage die Schweizer Fintech-Szene. Banken, Investoren und Jungunternehmer stellen sich gegenseitig vor. Wer sich bei diesem Stelldichein nicht blamieren will, sollte bei folgenden Begriffen den Durchblick wahren können.
Fintech
Fintech steht verkürzt für Finanztechnologie. Der Begriff dient hierbei als Sammelbegriff für die Anwendung moderner Technologien im Bereich der Finanzdienstleistungen. Dazu gehören: E-Commerce; Crowdsourcing oder mobiles Bezahlen.
Peer-to-Peer (P2P)
P2P ist versierten Internet-Usern schon seit längerem ein Begriff. Hierbei vernetzen sich zwei Benutzer einer Dienstleistung direkt miteinander - eine sogenannte «Kommunikation unter Gleichen». Klassischerweise wurde P2P vor allem für das Teilen von Daten verwendet. Im Fintech-Bereich wird P2P in der Regel für Geldüberweisungen oder Kredite zwischen zwei Privatpersonen verwendet. Verschiedene Schweizer Banken wie die UBS und die ZKB legen aktuell neue Apps zum einfachen Zahlungsverkehr vor.
Crowdsourcing (-testing; -funding; -lending)
Wie P2P existiert der Begriff des Crowdsourcing im Internet schon seit Jahren. Hierbei werden traditionell interne Teilaufgaben eines Unternehmens oder eines Projekts an eine Gruppe von freiwilligen Usern im Internet ausgelagert. Am meisten wird zur Zeit auf Crowdtesting und Crowdfunding gesetzt.
Beim Crowdtesting werden gewisse Produkte wie Apps oder andere Dienstleistungen von Internet-Usern getestet und kommentiert. Beim Crowdfunding wird versucht, ein Projekt oder Produkt durch eine Masse finanzieller Zuwendungen seitens der User zu finanzieren. Die Angebote reichen hierbei von humanitärer Hilfe bis zu der Finanzierung eines Hollywood-Films. Nur wenn das zuvor angegebene finanzielle Ziel erreicht wird, werden die User zur Kasse gebeten.
Immer mehr taucht auch der Begriff des Crowdlendings auf. Beim Crowdlending stellen, wie beim Crowdfunding, Internet-User einer Firma oder einer Privatperson Kapital zur Verfügung. Beim Crowdlending ist die Kapitaleinlage aber ein Darlehen, welches zurückgezahlt werden muss.
Level 39
Bei jedem Gespräch über Fintech fällt früher oder später der Begriff Level 39. Hierbei handelt es sich um das 39. Stockwerk eines Turms im Londoner Bankenzentrum. Auf dieser Etage hat sich alles was in der Fintech-Branche Rang und Namen hat eingemietet. Als erste Schweizer Vertretung eröffnete die UBS vor kurzem ein eigenes Innovationslabor im Level 39.
Tokens
Der Finanzdienstleistungsmarkt wird immer digitaler. Eine grosse Angst ist, dass die sensiblen Daten im Netz nicht ausreichend geschützt werden können. Sensible Daten wie zum Beispiel Kreditkartennummern werden deshalb durch komplexe Zahlenfolgen (Tokens) ersetzt. Die Tokens tragen dabei immer noch dieselbe Information wie die ursprüngliche Kreditkartennummer. Dies ist eine von vielen Massnahmen, um den Missbrauch von Daten durch die Digitalisierung einzuschränken.
Robo-Advisor
Gehören Vermögensverwalter schon bald der Vergangenheit an? Sogenannte Robo-Advisor sind Finanzberater, welche ein Portfolio mit minimalem menschlichen Einfluss bewirtschaften. Hierbei ersetzt ein automatisierter Algorithmus den traditionellen Finanzberater.