Um die Auswirkungen der Frankenstärke abzufedern sollen die bei Exten beschäftigten Grenzgänger 26 Prozent weniger Lohn erhalten. Einheimischen droht laut der Gewerkschaft Unia eine Lohneinbusse von 16 Prozent. Dies kündigte das Unternehmen bereits im Januar an.
Damit stösst die Unternehmensleitung bei der Belegschaft allerdings auf wenig Verständnis. Alle hundert Mitarbeiter haben heute die Arbeit niedergelegt. Neben der Rücknahme der Lohnsenkungen fordern sie einen Einblick in die Geschäftszahlen der Firma. Am Nachmittag sollten erste Verhandlungen zwischen Mitarbeitervertretern und der Betriebsleitung stattfinden.
Lohnkürzung oder Entlassung
Die Fronten scheinen verhärtet. Laut der Gewerkschaft Unia seien die Mitarbeiter vor ein Ultimatum gestellt worden. Akzeptierten sie die Lohnkürzungen nicht, werde der Betrieb geschlossen.
Wie bedrohlich die Situation in der Tessiner Industrie ist, zeigt der Fall des Metallbauunternehmens Ferriere Cattaneo. Dieses wollte den Lohn der italienischen Grenzgänger um 7 Prozent reduzieren. Nachdem die Belegschaft dies abgelehnt hatte, teilte das Unternehmen gestern mit, die Produktion von Güterwagen vollständig in die Slowakei auszulagern.