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Bild 1 von 5. Renault kämpft mit Schwierigkeiten im Heimmarkt Europa. Der Autohersteller ist mit Nissan eine Partnerschaft eingegangen. Das soll bis 2016 Kosteneinsparungen von jährlich vier Milliarden Euro bringen. Der Konzern will wegen der Absatzkrise rund 7500 Stellen in Frankreich abbauen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 5. Der PSA-Konzern mit den Marken Peugeot und Citroën: Der zweitgrösste Autohersteller Europas hat 2012 einen Rekordverlust von 5 Milliarden Euro eingefahren. Insgesamt werden 11‘000 Arbeitsplätze gestrichen – 3000 davon in einem Werk bei Paris. PSA kämpft vor allem mit sinkenden Absatzzahlen in Südeuropa und im heimischen Markt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 5. Die General-Motors-Tochter Opel schrieb 2012 einen Verlust von 1,4 Milliarden Euro. General Motors produzierte 2012 in Europa 270‘000 Fahrzeuge. Im Vorjahr waren es noch 1,1 Millionen Fahrzeuge. Im Dezember 2012 gab Opel die Schliessung eines Werks in Bochum (D) bekannt: 3000 Stellen werden gestrichen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 5. In den ersten neun Monaten des Jahres 2012 machte die Fiat-Chrysler-Gruppe einen Reingewinn von einer Milliarde Euro. Ohne Chrysler hätte Fiat einen Verlust von 800 Millionen Euro verbucht. Hauptmarkt der Chrysler-Tochter ist Europa. Im Dezember 2012 kündigte Fiat-Chef Marchionne die Schliessung eines Werkes in Polen an. 1500 Stellen fallen weg. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 5. Auch der US-Autobauer Ford spürt die Krise in Europa. 60 Prozent der Produktion werden in EU-Staaten verkauft. Im vergangenen Jahr machte der Autohersteller einen Verlust von 1,3 Milliarden Euro. Ford gab in den vergangenen Monaten die Schliessung von drei Werken in Belgien und Grossbritannien bekannt. 6200 Stellen werden gestrichen. Bildquelle: Reuters.
Europa ist eine der wichtigsten Absatzregionen der Autohersteller. Doch Stück für Stück begräbt die Autobranche ihre Hoffnungen auf eine rasche Erholung im krisengeschüttelten Europa. Schon in den letzten Jahren rechneten die Autohersteller mit einer langen Durststrecke. Nun schüren immer neue Hiobsbotschaften immer grössere Befürchtungen.
«Der Druck lässt nicht nach»
«Mindestens noch fünf Jahre wird die Schuldenkrise und damit die Verunsicherung auf Europas Automärkten anhalten», prognostiziert Norbert Reithofer. Ein Mann, der es wissen muss: Reithofer ist BMW-Chef. Er weilt zurzeit am Genfer Autosalon.
Ähnlich pessimistisch tönt es auch bei Peugeot: «Der Druck lässt nicht nach», sagt Markenmanager Frederic Saint-Geours. Und düstere Prognosen gibt es auch bei Ford. Stephen Odell warnt, es werde wohl vier bis fünf Jahre dauern. «Erst dann wird die Krise überwunden sein», sagt der Europa-Chef des US-Herstellers Ford.
Vor der weltweiten Schulden-Krise wurden in ganz Europa jährlich bis zu sechzehn Millionen Autos verkauft. 2012 waren es dann noch zwölf Millionen Neuwagen – so wenige wie seit 1995 nicht mehr.
Schlechter Start
Im Januar sackten die Neuzulassungen gar auf einen historischen Tiefstand – dem niedrigsten seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen. Der Auto-Markt in Europa sei schlechter ins Jahr 2013 gestartet als gedacht, sagt Daimler-Generaldirektor Dieter Zetsche in Genf.
«Der Markt ist nicht in der Verfassung, wie wir das vor drei Monaten erwartet haben», bestätigt Ford-Manager Odell. Er geht davon aus, dass die Verkaufszahlen im ersten Halbjahr «am unteren Rand» der Erwartungen entlangkriechen.
Daimler-Chef Zetsche hält eine Verbesserung der Lage vom zweiten Halbjahr an für möglich. Darauf könne die Branche aber nicht vertrauen.
Epizentrum Europa
«Mal ehrlich: Wer weiss schon, was in der zweiten Jahreshälfte passiert?», fragt dagegen Ford-Manager Odell. Für das Gesamtjahr 2013 wird in der Branche mit Rückgängen in Europa zwischen drei und zehn Prozent gerechnet. Es werde eine sehr langsame Erholung mit Rückschlägen geben, sagt Odell.
Ford ist der zweitgrösste Autobauer der USA. Der Konzern zählt wie PSA Peugeot Citroen, Fiat oder Opel zu den Herstellern, die unter der Krise leiden. Sie produzieren in Europa für Europa. Die Autohersteller können die Rückgänge nicht andernorts ausgleichen.
Vor allem im schuldengeplagten Südeuropa sitzt das Geld der potenziellen Käufer nicht locker in der Tasche. Wer sparen muss, hat wenig Interesse ein neues Auto zu kaufen. Die Folgen: Rabattschlachten, Sparprogramme bei den Autokonzernen. Zudem: Viele Stellen werden gestrichen. Und erneut fehlt Konsumenten Geld für neue Autos.