Der Schweizer Franken verliert als Rechenwährung im Export an Bedeutung. Unternehmen hierzulande fakturieren immer häufiger in Dollar oder noch häufiger in Euro. Das Ziel dabei: Einen Wettbewerbsvorteil herauszuholen: «Das kann die Marktposition verbessern», sagt Jan Atteslander, Leiter Aussenhandel beim Wirtschaftsdachverband Economiesuisse.
Unternehmen passen sich an Kunden an
Die Chance einen Auftrag zu erhalten, steigt dadurch. Natürlich würden die Schweizer Firmen lieber in der Stammwährung – in Schweizer Franken – Verträge abschliessen, aber «wenn im internationalen Geschäft ein Kunde wünscht, das Geschäft zum Beispiel in Dollar abzuschliessen, dann passt man sich je nach Marktstärke an den Kunden an. Das hat nicht nur Vor- sondern eben auch Nachteile», sagt Atteslander.
Risiko bei Abrechnung in fremder Währung
Rechnungen in fremden Währungen kommen also oft auf Kundenwunsch zustande. «Das heisst grundsätzlich, dass diese Firma dann unmittelbar ein Währungsrisiko in den Büchern hat», meint Atteslander.
Wird der Franken stärker, gibt es bei der Umrechnung plötzlich weniger Geld. Das ist die Unsicherheit. Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses macht sich also deutlich bemerkbar. Wegen der Tendenz, immer häufiger Verträge in anderen Währungen abzuschliessen, ist der Effekt sogar noch grösser als er zum Beispiel vor zwei Jahren gewesen wäre.
Hoffnung auf schwächeren Franken
Und Ecomomiesuisse Vertreter Atteslander kann sich vorstellen, dass nach der Mindestkursaufhebung die ausländische Kundschaft noch mehr Druck ausübt, das Geschäft in Euro und Dollar abzurechnen. «Aber wer weiss, vielleicht machen wir dann im Export auch einen Gewinn, wenn die Reise dann in die andere Richtung los geht.»
Atteslander hofft also auf einen schwächeren Franken. Dann würde sich für Schweizer Firmen das Währungsrisiko gar wieder lohnen. Die Einnahmen in Schweizer Franken würden steigen.