Facebook-Gründer und -Chef Mark Zuckerberg kann zufrieden sein: Der Umsatz im ersten Quartal sprang im Jahresvergleich um rund 52 Prozent auf 5,38 Milliarden Dollar hoch, der Gewinn wurde mit 1,5 Milliarden Dollar verdreifacht. Das weltgrösste Online-Netzwerk kam Ende März auf 1,65 Milliarden aktive Nutzer im Monat. Das ist ein Zuwachs von 60 Millionen binnen drei Monaten – und mehr als Analysten erwartet hatten.
Eine Milliarde Nutzer – jeden Tag
Täglich schauen jetzt über eine Milliarde Nutzer bei Facebook vorbei, davon die allermeisten auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets. Sie hielten sich im Schnitt mehr als 50 Minuten pro Tag bei Facebook und der zum Konzern gehörenden Plattform Instagram sowie dem Kurzmitteilungsdienst Facebook-Messenger auf. Die Nutzung von WhatsApp, das ebenfalls zu Facebook gehört, ist in dieser Zahl nicht inbegriffen.
Facebook verkauft die Zeit, die Menschen auf der Plattform verbringen: Fast 97 Prozent des gesamten Geschäfts macht Zuckerberg mit Werbung – vor allem auf den mobilen Geräten, mit einem Anteil von 82 Prozent, Tendenz steigend. Der restliche Gewinn kam aus Bezahldiensten und anderen Gebühren.
Werbung auf Mobilgeräten
«Facebook konnte im vergangenen Jahr das Problem lösen, wie man Werbung auf dem Smartphone anzeigen kann», sagt SRF-Digitalredaktor Peter Buchmann. Hier habe der Konzern die richtige Balance zwischen Beiträgen von Nutzern und Werbung gefunden, damit die Werbung nicht als störend empfunden werde. Entsprechend seien die Werbekunden nun auch bereit, für Werbung auf Mobilgeräten doppelt so viel zu bezahlen, wie für Werbung auf Desktops.
Weil die Gewinne bei Facebook derart sprudeln, sind die Kassen voll. Schon bald könnte deshalb eine weitere Übernahme eines Konkurrenten anstehen, vermutet Buchmann. Um die Nutzerzahlen über die bestehenden 1,65 Milliarden weiter zu erhöhen, müsse Facebook nun die Menschen in ärmeren Ländern erreichen. Deshalb sei der Konzern auch aktiv darin bemüht, dort die Verfügbarkeit des Internets zu forcieren, so der SRF-Digitalredaktor.
Zuckerberg sichert sich Einfluss
Zusammen mit dem Quartalsergebnis kündigte Facebook die Einführung einer weiteren Klasse von Aktien an, die keine Stimmrechte hat. Damit trifft Zuckerberg Vorkehrungen, um seine Aktien zu spenden, ohne die Kontrolle über das Unternehmen zu verlieren. Über die neue Aktienstruktur sollen die Aktionäre im Juni entscheiden.
«Krankheiten heilen»
Zuckerberg betonte in einer Telefonkonferenz, er wolle weiter an der Lösung globaler Herausforderungen mitarbeiten: «Helfen, alle Krankheiten bis Ende dieses Jahrhunderts zu heilen, unser Bildungssystem zu verbessern, damit es für jeden Lernenden personalisiert ist, und unsere Umwelt vor dem Klimawandel zu schützen».
Zuckerberg und seine Frau Priscilla Chan wollen im Laufe ihres Lebens 99 Prozent ihrer Facebook-Anteile spenden. Das Vermögen des Gründers, das vor allem aus Facebook-Aktien besteht, wurde zuletzt auf 47 Milliarden Dollar geschätzt. In den nächsten drei Jahren will Zuckerberg zunächst höchstens Aktien für eine Milliarde Dollar jährlich verkaufen.