Der Alu-Riese Alcoa hat zum Auftakt der Bilanzsaison an der Wall Street einen Quartalsgewinn unter den Erwartungen bekannt gegeben. Im Vergleich zum Vorjahrswert sackte der Gewinn im dritten Quartal um 70 Prozent von 149 auf 44 Millionen Dollar ab, wie der Konzern mitteilte.
Einbruch bei Alu-Preisen
Die Alcoa-Aktie brach im nachbörslichen Handel an der Wall Street um 4,3 Prozent ein. Das Ergebnis je Aktie fiel auf sieben Cent je Aktie. Deutlich geringer als die 13 Cent die von Analysten erwartet worden waren. Der Umsatz sank um fast elf Prozent auf 5,57 Milliarden Dollar.
Der Aluminiumpreis lag Ende September um fast 20 Prozent unter dem Niveau von vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn fiel der Preis um rund 14 Prozent. Das Unternehmen begründete den Gewinneinbruch aber auch mit hohen Sonderkosten. Man befinde sich noch immer in einem Umbau, der die Bilanz belaste.
Keine Rettung aus China
Das Unternehmen gibt sich auch weit weniger optimistisch, wenn es um China als «Rettungsanker» für die Aluminium-Industrie geht.
So senkte Alcoa etwa die Prognosen für die Nachfrage aus dem Reich der Mitte. Die Alu-Bestellungen chinesischer Autoproduzenten sollen statt um bis zu acht Prozent nur noch um maximal zwei Prozent in diesem Jahr wachsen, berichtet der Spezial-Informationsdienst «MarketWatch».
Gradmesser für Wirtschaftsentwicklung
Alcoa eröffnet traditionell den vierteljährlichen Bilanzreigen der US-Konzerne. Weil Aluminium in vielen Branchen eingesetzt wird, gelten die Zahlen als richtungsweisend.
In der Vorwoche hatte Alcoa angekündigt, sich in zwei Unternehmen aufzuspalten. Die klassische Herstellung von Rohmaterialien wird von technologisch anspruchsvolleren Produkten getrennt. Unter dem Namen Alcoa soll weiter das traditionelle Geschäft laufen.