Die Fifa hat ein Image-Problem
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Bild 1 von 5. Das Itaquerao-Stadion im brasilianischen Sao Paulo ist anfangs April so gut wie fertig. Fehlen tut nur noch der ganze Rest der Infrastruktur. Fifa-Chef Blatter wirft den Brasilianern jahrelanges Larifari vor. Dass zahlreiche Arbeiter bei Unfällen starben und deshalb ein Baustopp verfügt wurde, gehört zum üblichen Kontext von Weltnmeisterschaften. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 5. Die Menschen in Brasilien mögen den Fussball im Blut haben. Die Gigantomanie von Fifa und Behörden lässt dieses aber bisweilen höher kochen, als die Aussicht auf Ball-Jongleure in kurzen Hosen. Viele Brasilianer hätten nämlich statt der Fifa lieber ein paar neue Spitäler im Land. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 5. Vor allem die weibliche Hälfte der Erdbevölkerung steht der Euphorie ums runde Leder mit einer gewissen Skepsis gegenüber. So manch eine brasilianische Mutter dürfte sich für ihren Nachwuchs wohl eher Sicherheit im Einmaleins statt im Treffen von viereckigen Holzkästen wünschen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 5. Das Spartak-Stadion in Moskau soll 2018 Ort prickelnder Viertelfinal-Auseinandersetzungen werden. Zurzeit sind die Auseinandersetzungen eher weniger sportlich. Nicht nur, dass der britische Premier Cameron hinter der Austragungs-Vergabe Ungerechtigkeiten wittert. Auch das Stadion selbst dürfte so manch einen korrupten Beamten reich gemacht haben. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 5. Und wer glaubt, die Petro-Dollars der Machthaber in Katar würde 2022 alles anders werden lassen, sieht sich seit geraumer Zeit bitter enttäuscht. Verstörende Nachrichten von sklavenähnlichen Zuständen auf den glühend heissen Baustellen mitten in der Wüste zermürben das auf Friede-Freude-Eierkuchen programmierte Fussballer-Durchschnittsgemüt. Bildquelle: Keystone.
Der Weltfussballverband Fifa sorgte letztes Jahr für zweifelhafte Schlagzeilen: Erst starben 44 nepalesische Arbeiter in Katar auf den Baustellen der Fussballweltmeisterschaft 2022. Sie sollen wie Sklaven gehalten worden sein.
Dann wurden im Zusammenhang mit der Vergabe der Austragungsrechte für die Weltmeisterschaften in Brasilien, Russland und Katar Hinweise auf Korruption öffentlich. Und in Brasilien gingen anlässlich des Confederations-Cups Zehntausende auf die Strasse, um gegen die steigenden Busbillettpreise zu demonstrieren.
Sie machten die Fifa als Organisatorin des Cups für die zum Teil massiven Preisaufschläge verantwortlich. Brasilianische Medien berichteten zudem von Kinderprostitution auf den Baustellen der Stadien für die Fussballweltmeisterschaft, die in diesem Sommer in dem südamerikanischen Land stattfindet.
Dies trägt der Fifa den Titel des Unternehmens ein, das 2013 weltweit am meisten negative Schlagzeilen geschrieben hat – gefolgt vom multinationalen Modekonzern Mango und dem französischen Nahrungsmittelverarbeiter Comigel.
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2013 war es der internationale Fussballverband Fifa; das gleiche Jahr war für die Organisation mit Sitz in Zürich wirtschaftlich das erfolgreichste.