Die britische Zeitung «The Guardian» beschuldigt den Chef der britischen Bank HSBC, Stuart Gulliver, seit 1998 in der Schweiz ein Geheimkonto unterhalten zu haben. Die Zeitung beruft sich dabei auf Daten, die der ehemalige HSBC-Angestellte Hervé Falciani entwendet hatte.
Demnach soll Gulliver seine jährlichen Bonus-Zahlungen über das Schweizer HSBC-Konto einer Firma in Panama erhalten haben. Damit habe er die Höhe seiner Vergütungen vor Firmenkollegen geheim halten wollen.
7,6 Millionen Dollar auf dem Konto
Das Konto sei aus Gründen der Vertraulichkeit im Namen einer Firma aus Panama eröffnet worden, als Gulliver in Hongkong lebte und arbeitete, bestätigte eine HSBC-Sprecherin. Bei den britischen Steuerbehörden sei alles korrekt deklariert worden, hiess es weiter. Gulliver habe von keinerlei Steuervorteilen profitiert.
Wieviel Geld der Generaldirektor auf dem Konto hat, sagte die Sprecherin nicht. Laut «The Guardian» soll Gulliver im Jahr 2007 auf dem Schweizer Bankkonto 7,6 Millionen Dollar gehabt haben. Im Artikel wird allerdings nirgends suggeriert, dass Gulliver illegal gehandelt hat.
Top-Banker Europas
Stuart ist einer der am besten bezahlten Banker Europas. Allein im Jahr 2012 soll er fast 13 Millionen US-Dollar verdient haben.
HSBC wird am heutigen Montag ihr Jahresergebnis präsentieren. Die Bank ist derzeit wegen der Praktiken ihrer Schweizer Filiale in den Schlagzeilen. Diese soll Kunden bis 2007 geholfen haben, Milliarden Dollar vor den Steuerbehörden zu verstecken.