Die Schweizerischen Nationalbank (SNB) dürfte trotz Aufhebung des Euro-Mindestkurses am Devisenmarkt intervenieren, um den Franken zu schwächen. Dies wird dieser Tage spekuliert. Auftrieb gibt dieser These die neueste Agenturmeldung: Die Giroguthaben der Banken bei der SNB steigen an.
So nahmen die Giroguthaben inländischer Banken in der vergangenen Woche um fast 18 Milliarden auf rund 383 Milliarden Franken zu, und das Total der Giroguthaben bei der SNB stieg um knapp 15 Milliarden auf 443 Milliarden Franken. Dies geht aus den von der SNB veröffentlichten Daten hervor.
Die SNB schweigt
Bereits in der Vorwoche waren Giroguthaben respektive Sichtguthaben stark angeschwollen, und zwar um je rund 26 Milliarden Franken. Die Entwicklung ist ein Indiz dafür, ob und wie stark die SNB im Devisenmarkt interveniert, um eine zu starke Franken-Aufwertung zu verhindern. Denn wenn die Notenbank Devisen kauft, wird der Gegenwert in Franken dem Konto der jeweiligen Bank gutgeschrieben.
Die SNB selbst gab zu den möglichen Interventionen am Markt keine Stellungnahme ab. Sie hat aber bereits bei der Aufhebung des Euro-Mindestkurses angekündigt, «bei Bedarf» am Devisenmarkt aktiv zu bleiben.
Gerüchte um inoffiziellen Mindestkurs
In der Wochenendpresse war davon die Rede, dass die SNB nun mit einer Art inoffiziellen Mindestkurs operiere und den Eurowechselkurs in einen Korridor zwischen 1,05 bis 1,10 Franken bringen wolle.
Der Franken hat in den letzten Tagen zu den wichtigsten Währungen deutlich an Wert verloren. Momentan kostet ein Euro 1,05 Franken. Der US-Dollar wird für über 93 Rappen gehandelt.