Die japanischen Exporte sind im Mai erstmals seit gut einem Jahr wieder gefallen. Sie schrumpften überraschend um 2,7 Prozent zum Vorjahresmonat, teilte das Finanzministerium am Mittwoch mit. Grund dafür sei die sinkende Nachfrage aus Asien und den USA.
Ökonomen rechneten mit kleinerem Rückgang
Ökonomen hatten lediglich mit einem etwa halb so kräftigen Rückgang gerechnet. Im April hatte es noch ein Wachstum von 5,1 Prozent gegeben. Auch die Importe fielen: Sie gaben um 3,6 Prozent nach, während Experten ein Plus von 1,7 Prozent vorausgesagt hatten.
«Wenn die Exporte nicht in Schwung kommen und die Binnennachfrage stagniert, dann dürften die Rufe nach einem Eingreifen der Notenbank lauter werden», sagte der Chefökonom des Forschungsinstituts Norinchukin, Takeshi Minami.
Verbraucher zurückhaltender mit Geldausgeben
Die Ökonomen gehen bislang davon aus, dass die Ausfuhren die Konjunktur stabilisieren und für den privaten Konsum in die Bresche springen. Die japanischen Verbraucher halten sich derzeit wegen der von fünf auf acht Prozent angehobenen Mehrwertsteuer mit grösseren Ausgaben zurück.
Die Bank of Japan hat durch ihre extrem lockere Geldpolitik den Kurs der heimischen Währung Yen geschwächt. Der gab im vergangenen Jahr um mehr als 20 Prozent nach, was japanische Exporte verbilligt.