Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, hat am Treffen der Notenbanker in Jackson Hole die anhaltende Negativteuerung in der Schweiz verteidigt. Zugleich kritisierte er allzu kurzfristige Strategien. Für den Schweizer Franken erwartet Jordan eine weitere Abwertung. Wenn nötig werde die SNB am Devisenmarkt intervenieren.
Zu den Verbraucherpreisen, die im Juli auf den tiefsten Stand seit 2007 gefallen waren, sagte Jordan, negative Teuerungsraten könnten bei stark anziehenden Währungen nicht immer vermieden werden. Mittelfristig dürfte die Geldpolitik seiner Ansicht nach aber Preisstabilität sicherstellen können. In der Schweiz lag die Jahresteuerung zuletzt (Juli) bei -1,3%, nachdem es im letzten Dezember – also kurz vor Aufhebung des Euro-Mindestkurses noch lediglich -0,3% gewesen waren.
Jordan bekräftigte in seinen Bemerkungen die seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses im Januar geltende Geldpolitik der SNB: Mit dem Negativzins auf Sichtguthaben von minus 0,75% und nötigenfalls mit Devisenmarktinterventionen würden Frankenanlagen weniger attraktiv gemacht werden, so dass sich die hiesige – noch immer deutlich überbewertete – Währung über die Zeit abschwächen sollte.