Zurich hat sich das erste Halbjahr 2015 sicherlich anders vorgestellt. Der so genannte Business Operating Profit (BOP), den Zurich als massgebliche Betriebskennzahl ansieht, schrumpft um 15 Prozent auf 2,238 Milliarden Dollar. Besonders im Schadenversicherungsgeschäft machten sich höhere Kosten bemerkbar. Der Betriebsgewinn dort stürzte um 31 Prozent auf 1,166 Milliarden Dollar ab.
Die Bruttoprämien und Policen-Gebühren der Sparte verringerten sich um 7 Prozent auf 18,669 Milliarden Dollar. Dabei schlug die Aufwertung des Dollars in der letzten Zeit zu Buche. In Lokalwährungen wären die Prämien um 3 Prozent gestiegen.
Zunahme von Grossschäden
Verantwortlich für den Gewinneinbruch im Schadenversicherungsgeschäft waren die Zunahme von Grossschäden, insbesondere in Grossbritannien und im US-Geschäft mit Firmenversicherungen, sowie der Anstieg von Katastrophen- und witterungsbedingten Schäden. Der Schaden-Kosten-Satz (Combined Ratio) verschlechterte sich von 95,7 auf 98,3 Prozent.
Die höheren Kosten waren weitgehend einmaligen Effekten geschuldet, die die Vorjahresperiode positiv beeinflusst hatten. Zudem waren sich die Auswirkungen des Portfolio-Mixes auf die Provisionen spürbar.
Mehr Gewinn in der Lebensversicherung
Dagegen stieg im Lebensversicherungsgeschäft der Betriebsgewinn um 6 Prozent auf 673 Millionen Dollar an. Die Bruttoprämien, Policen-Gebühren und Beiträge mit Anlagecharakter erhöhten sich um 4 Prozent auf 14,833 Milliarden Dollar.
Mit ihren Zahlen hat die Zurich die Erwartungen der Finanzgemeinde verfehlt. Analysten hatten gemäss der Nachrichtenagentur AWP im Durchschnitt mit einem BOP von 2,5 Milliarden Dollar und einem Reingewinn von 2,11 Milliarden Dollar gerechnet.