Das Schweizer Börsenjahr 2015 geht heute, Mittwoch, um 17.30 Uhr zu Ende. Dann steht definitiv fest, wie sich der hiesige Aktienmarkt im Vergleich zum Ausland geschlagen hat. Doch ist jetzt schon klar, dass es kein Glanzjahr geworden ist.
Exportindustrie im Frankenschock
Als die Schweizerische Nationalbank (SNB) am 15. Januar die Euro-Untergrenze aufhob, wurde die Exportindustrie schwer getroffen. Vor allem die vielen Firmen, die ihre Produkte hauptsächlich im Euro-Raum verkaufen, gerieten unter Druck. Sie verdienten wegen des starken Frankens deutlich weniger mit ihren Ausfuhren.
«Man hat einen dramatischen Schock erstmals für die Schweizer Wirtschaft in Kauf genommen», sagt Chefanalyst Pangiotis Spiliopoulos von der Bank Vontobel. Die Auswirkungen seien auch heute noch zu spüren und würden es auch 2016 noch sein.
Zuerst sah es so aus, als werde die Schweizer Wirtschaft dieses Jahr schrumpfen. Doch die meisten Unternehmen sind bisher trotz des Frankenschocks erstaunlich robust geblieben, was die Anleger ermutigte und die Börsenkurse wieder steigen liess.
Die Europäische Zentralbank (EZB) half zusätzlich. Von den Milliarden, die sie in die Wirtschaft der Eurozone pumpte, profitierte über zusätzliche Aufträge auch die Schweizer Exportindustrie.
Zulieferern setzt Ölpreiszerfall zu
Ein Happy End gibt es trotzdem nicht, denn neben dem Nationalbankentscheid vom 15. Januar prägte der Zerfall der Rohstoffpreise das Börsenjahr. Das Erdöl zum Beispiel verbilligte sich stark, was in der Schweiz den Aktien des Bohrinselbetreibers Transocean und auch Papieren von Zulieferern der Ölindustrie wie ABB zugesetzt hat. So kommt es, dass der Markt gemessen am Leitindex SMI heute Abend auf dem Niveau von Ende 2014 schliessen dürfte.