Das KOF-Konjunkturbarometer ist im Juli zum vierten Mal in Folge gestiegen. Der Gradmesser für das Wirtschaftswachstum in den nächsten zwei Quartalen erreichte im letzten Monat somit den höchsten Stand seit Dezember 2012.
Laut Jan-Egbert Sturm, Leiter der Konjunkturforschungsstelle an der ETH, sorgen zwei Faktoren für die optimistischere Stimmung in der Wirtschaft: «Einerseits ist es das Baugewerbe, das wieder einmal wichtige Impulse gibt. Anderseits ist es die Beruhigung, die in Europa stattfindet. Diese bringt ebenfalls deutliche Aufwärtsbewegungen mit sich.»
Pessimismus bei Konsum und Industrie
In der Industrie sei hingegen keine Besserung in Sicht. «Wir sehen zwar eine gewisse Aufhellung bezüglich der Exporte innerhalb Europas, aber die Stimmung ist nicht gut», erklärt Sturm. Hier finde eine Verflachung auf tiefem Niveau statt.
Auch der Konsum setze derzeit keine zusätzlichen Kräfte frei. «Vom Niveau her läuft er gut, doch die Zuwachsraten sind am abnehmen», sagt Sturm.
Gute Aussichten für die Weltkonjunktur
Die Forscher der KOF in Zürich gehen davon aus, dass im Herbst und Winter eine langsame Belebung der Weltkonjunktur zu sehen sein wird. Davon würde auch die Schweiz profitieren.
Allmählich hellen sich laut Sturm die Aussichten auf. Aber das sei ein langsamer Prozess: «Wir können nicht einen plötzlichen Aufschwung erwarten, aber der Tiefpunkt ist hinter uns.»