Der Pharmariese Novartis investiert in den Standort Nyon-Prangins in den kommenden drei Jahren 60 Millionen Franken für Produktionsverbesserungen und -modernisierungen. Weitere Investitionen von 90 Millionen Franken sind bis 2020 geplant. Eine Schliessung des Standortes Nyon-Prangins, die Novartis im Oktober 2012 angekündigt hatte, ist kein Thema mehr.
Es handle sich nicht um ein Paradox, sagt Pascal Brenneisen, Chef von Novartis Schweiz. Vielmehr habe man auf typisch schweizerische Art eine Lösung gefunden. Wenn die Geschäfte schlecht liefen, solle man sich mit den Betroffenen an einen Tisch setzen, um Bedingungen auszuhandeln, damit die Schliessung verhindert werden könne.
Es musste hart gekämpft werden
Heute spricht auch der Waadtländer Volkswirtschaftsdirektor Philippe Leuba von einer Win-Win-Situation. Nicht nur die Angestellten, auch die Region, die Waadtländer Wirtschaft und der Kanton als Ganzes profitierten.
Der Weg dorthin war allerdings lang: Erst mussten die 300 von der Kündigung bedrohten Angestellten in Nyon auf die Strasse gehen. Steuergeschenke des Kantons und die Bereitschaft der Angestellten, für den gleichen Lohn länger zu arbeiten, liessen Novartis schliesslich in Prangins bleiben.
Auch Schneider-Ammann zeigt sich erfreut
Bei der Ankündigung des Investitionsplans waren auch Bundesrat Johann Schneider-Ammann und Pierre-Yves Maillard, Staatsratspräsident des Kantons Waadt, zugegen.
Schneider-Ammann bezeichnete die Ankündigung als hervorragende Nachricht für die Schweizer Wirtschaft und die Entwicklung der Genferseeregion. Die Ankündigung, die Hälfte der 630 Arbeitsplätze in Nyon-Prangins zu streichen, habe in der Region, aber auch bei ihm selber einen Schock ausgelöst. Heute zähle der Standort 730 Arbeitsplätze, bereits 15 Prozent mehr als vor 18 Monaten.