Der britische Zigarettenhersteller BAT («Lucky Strike») will für 47 Milliarden Dollar den US-Rivalen Reynolds («Camel») übernehmen und damit zum weltgrössten börsennotierten Tabakkonzern aufsteigen. British American Tobacco (BAT) machte das Vorhaben in London bekannt. Das Unternehmen ist bereits in grossem Umfang an Reynolds beteiligt.
Der genannte Preis soll für die restlichen 57,8 Prozent bezahlt werden. Der neue Konzern würde zum US-Branchenprimus avancieren und Marken wie Pall Mall, Dunhill, Lord, Prince sowie Newport und Rothmans unter einem Dach vereinigen.
Die Kombination der beiden Unternehmen stärke das Geschäft für die Zukunft, betonte BAT-Chef Nicandro Durante. BAT bietet den Reynolds-Aktionären 56,50 Dollar je Aktie, was einem Aufschlag von 20 Prozent auf den Schlusskurs von Donnerstag entspricht. Vom Kaufpreis sollen rund 20 Milliarden Dollar in bar überwiesen, die übrigen 27 Milliarden Dollar in Form von BAT-Aktien bezahlt werden.
BAT-Geschäft läuft gut
BAT steigerte seinen bereinigten Umsatz in den ersten neun Monaten um gut acht Prozent, während der Absatz der wichtigsten Marken um fast zehn Prozent wuchs, wie das Unternehmen mitteilte.
Das BAT-Geschäft läuft demnach rund, obwohl die Branche immer strengere staatliche Auflagen zum Gesundheitsschutz zu spüren bekommt. So müssen die Hersteller in der EU Schockbilder auf Zigaretten- und Tabakpackungen anbringen, die vom Rauchen abschrecken sollen.
Durch gestiegene Tabaksteuern und Rauchverbote ist der Zigarettenabsatz in zahlreichen Ländern in den vergangenen Jahren eingebrochen. 2015 verkaufte BAT nach eigenen Angaben in Westeuropa 23 Milliarden Zigaretten – 17 Prozent weniger als 2011.