Mit Strom Geld verdienen – seit zwei Jahren macht das die Firma Edisun Power vor. Im Jahr 2015 konnte das Zürcher Unternehmen einen Gewinn von 700'000 Franken erzielen bei einem Umsatz von 7,7 Millionen Franken.
Einige Konkurrenten dürfte dieses Resultat verwundern, ist doch der Strompreis seit Jahren tief und volatil – ein Umstand, der Edisun Power wenig beeindruckt.
Konstante Erträge aus dem Stromgeschäft
Mit gutem Grund: Seit bald zwanzig Jahren betreibt die Firma 34 Solarstromanlagen in der Schweiz, Deutschland, Spanien und Frankreich. Im Gegensatz zu Strom aus Atom-, Kohle- oder Gaskraftwerken wird Solarstrom in vielen europäischen Ländern staatlich gefördert, über sogenannte Einspeisevergütungen. Der Vorteil: Produzenten wie Edisun Power sind nicht vom volatilen Strommarktpreis abhängig.
«In allen Ländern, in denen wir tätig sind, haben wir Verträge mit staatlichen Gesellschaften, die uns fixe Preise garantieren», erklärt Rainer Isenrich, Geschäftsführer bei Edisun Power. Auf diese Weise erziele die Firma jedes Jahr konstante und stabile Erträge.
Seit 2014 wieder profitabel
Seit 2008 ist Edisun Power an der Börse. Der Zeitpunkt des Börsengangs hätte nicht schlechter gewählt werden können: Er fiel mitten in die Zeit der Lehman-Brothers-Pleite, dem Auftakt der globalen Finanzkrise. Auch geringere Fördergelder in Spanien und der Zerfall des Euros haben der Firma viele Verlustjahre beschert. Seit dem Börsengang hat die Aktie mehr als die Hälfte an Wert verloren.
In der Folge senkte die Firma radikal die Kosten – auch bei der Belegschaft: Heute beschäftigt die Firma gerade mal noch vier Mitarbeiter. Damit gehört sie zu den kleinsten börsenkotierten Unternehmen in der Schweiz.
Vor zwei Jahren schaffte Edisun Power die Wende: 2014 und nun auch 2015 hat die Firma schwarze Zahlen geschrieben.
Mehr als eine reine Geldanlage
In den kommenden Jahren möchte Edisun Power weiter wachsen etwa im Bereich Biogas, das ebenfalls in vielen Ländern staatlich gefördert wird. Die Aktie sei mehr als eine reine Geldanlage, betont Rainer Isenrich. Man sei eine kleine, ökologische Firma mit geringer Liquidität. «Es ist sicher nicht für jeden Anleger geeignet, in uns zu investieren», so Isenrich.
Fazit: Mit Strom kann man Geld verdienen, man muss es aber richtig machen.