Lafarge-Holcim hat im ersten Halbjahr einen Konzerngewinn von 452 Millionen Franken erzielt. Das sind 318 Millionen mehr als in der Vorjahresperiode. Der Umsatz ging laut Mitteilung um 6 Prozent zurück – auf noch 13,3 Milliarden Franken. Der Vergleich mit der Vorjahresperiode ist aufgrund von Übernahme-, Restrukturierungs- und anderer einmaliger Kosten jedoch nur begrenzt aussagekräftig.
Unter anderem lässt sich der Umsatzrückgang darauf zurückführen, dass der neu fusionierte Konzern in mehreren Ländern Tochterunternehmen verkaufen musste. Das war eine Auflage von verschiedenen Wettbewerbsbehörden, damit die Fusion der französischen Lafarge und dem Schweizer Konzern Holcim überhaupt bewilligt wurde.
Verkäufe gehen weiter
Der fusionierte Konzern zeigt sich zufrieden mit den Fortschritten, die man beim Verkauf der Tochtergesellschaften gemacht hat. In den letzten Wochen hat Lafarge-Holcim Zementwerke in Sri Lanka, Indien und Vietnam verkauft. Damit habe man das Ziel von 3.5 Milliarden Franken übertroffen, wie der Konzern heute mitteilt.
Gleichzeitig kündet Lafarge-Holcim heute an, weitere Verkäufe vorzunehmen. Bis Ende 2017 sollen weitere Werke für 1.5 Milliarden Franken verkauft werden.
Probleme in Nigeria
Das Quartalsergebnis sei gleichzeitig gezeichnet von Problemen in Nigeria, schreibt der grösste Zementkonzern der Welt. Hier hätten Unterbrüche bei Gaslieferungen und Streiks das Wachstum negativ beeinflusst und drückten somit mit fast 100 Millionen Franken negativ auf das Betriebsergebnis.
Trotz diesen Rückschlägen scheinen die Analysten grundsätzlich Gefallen zu finden an den neusten Zahlen des Zementgiganten. Nach einigen entäuschenden Quartalen habe Lafarge-Holcim eher positiv überrascht, sagen verschiedene Finanzanalysten.