Zum Inhalt springen

Wirtschaft Nationalbank kompensiert künftig magere Jahre

Bund und Kantone können sich freuen. In den nächsten Jahren können sie mit grösserer Sicherheit mit einer Gewinnausschüttung der Nationalbank rechnen. Das Eidgenössische Finanzdepartement und die Nationalbank haben den Verteilmechanismus angepasst.

Heute gilt: Die Nationalbank zahlt Bund und Kantonen jedes Jahr eine Milliarde Franken aus, gespeist aus dem Gewinn, den sie mit ihren Anlagen erwirtschaftet hat. Manchmal kam es aber vor, dass sie zu wenig oder nichts verdiente. Dann gingen Bund und Kantone leer aus oder erhielten weniger.

Audio
SNB-Gewinn – neue Regel gibt Kantonen Planungssicherheit
aus Rendez-vous vom 10.11.2016. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 12 Sekunden.

Chance auf zwei Milliarden statt eine

In Zukunft spielt ein neuer Verteilmechanismus: Kann die Nationalbank in einem schlechten Jahr nicht die ganze Milliarde oder gar nichts auszahlen, dann muss sie den Ausfall in den darauffolgenden Jahren kompensieren, falls die Geschäfte wieder besser laufen.

Bund und Kantone erhalten damit eine grössere Planungssicherheit für ihren Anteil am Nationalbank-Gewinn. Fällt ein Jahr magerer aus, besteht die Chance, dass der Ausfall in den kommenden Jahren kompensiert wird. Neu ist auch ein weiterer Punkt: Steigt die sogenannte Ausschüttungsreserve der Nationalbank über die 22-Milliarden-Franken-Grenze, erhalten Bund und Kantone gar zwei Milliarden statt nur einer ausbezahlt. Diese neue Regelung gilt für die kommenden fünf Jahre.

Risikofaktor ist der Euro-Franken-Kurs

In den ersten neun Monaten dieses Jahres hat die Nationalbank einen theoretischen Gewinn von rund 28 Milliarden Franken erwirtschaftet. Bleibt dies bis Ende Jahr so, dürfen sich Bund und Kantone also auf eine üppigere Gewinnausschüttung freuen. Allerdings kann dieser Gewinn auch wie Schnee an der Sonne wegschmelzen.

Es reicht, dass der Euro zum Franken um einen Rappen schwächer wird, und schon sinkt der Gewinn um ein paar Milliarden Franken. Ihren Gewinn erwirtschaftet die SNB zur Zeit vor allem mit ihrem prall vollen Fremdwährungskonto. Dort schlummern Devisen im Wert von 700 Milliarden Franken. Der Bestand ist sehr hoch, da die Nationalbank immer wieder Euro kauft, um den Euro zu schwächen.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel