Der Lebensmittelgigant Nestlé ist zu Jahresbeginn langsamer gewachsen. Grund für das moderatere wirtschaftliche Erstarken sind die schwächelnde Nachfrage in einigen Märkten und die Nachwehen eines Lebensmittelskandals in Indien.
Das organische Wachstum ging nach Angaben des Unternehmens auf 3,9 Prozent von 4,4 Prozent im Vorjahreszeitraum zurück. Dies ist eine wichtige Kenngrösse für den Schweizer Konzern.
Der Umsatz blieb mit 20,9 Milliarden Franken mehr oder weniger unverändert, wobei der Wechselkurseffekt -2,8 Prozent und der Netto-Akquisitionseffekt -1,0 Prozent ausmachten.
Analysten-Schätzungen übertroffen
Damit hat Nestlé-Gruppe, die für Marken wie Maggi, KitKat oder Nespresso bekannt ist, die Schätzungen der meisten Analysten übertroffen. Diese hatten ein organisches Wachstum von 3,65 Prozent prognostiziert und einen Umsatz von 21,1 Milliarden Franken vorausgesagt.
Das organische Wachstum sei breit abgestützt gewesen in allen Regionen und Kategorien, heisst es in einer Medienmitteilung. Es lag bei 5,5 Prozent in Nord- und Südamerika, bei 3,0 Prozent in der Region Europa, Naher Osten und Nordafrika und bei 2,3 Prozent in Asien, Ozeanien und Subsahara-Afrika. Die Industrieländer wuchsen derweil um 2,5 Prozent und die Schwellenländer um 5,6 Prozent.
China nach wie vor ein «herausfordernder» Markt
CEO Paul Bulcke zeigt sich im Communiqué soweit zufrieden: «Wir gewannen in den meisten unserer Kategorien und Geschäftsbereichen Marktanteile.» Die stärksten Leistungen habe man in Europa, in Südostasien und in Afrika, sowie bei Nescafé, Nespresso und den Produkten für Heimtiere erzielt.
Das Tiefkühl-Geschäft in den USA, ein Problembereich der jüngsten Zeit, mache gute Fortschritte, heisst es weiter. In China, einem anderen schwierigen Markt für Nestlé, sei der Umsatz von Erdnussmilch und Reisbreien weiter «herausfordernd». Zufrieden zeigt sich der Konzern in China dagegen mit Nescafé und Süsswaren.
Für das laufende Jahr erwartet Nestlé weiterhin ein organisches Wachstum auf dem Vorjahresniveau von 4,2 Prozent. Es wäre das vierte Jahr in Folge, in dem der Konzern sein selbst gestecktes Wachstumsziel von fünf bis sechs Prozent verfehlt.