Eine kurze Bildergeschichte der smarten Uhren
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Bild 1 von 10. In den Siebziger Jahren war die Schweiz in den Uhrentechnologien durchaus führend. Zum Beispiel präsentierte Patek Philippe 1972 in Bern die damals genaueste Quarz-Uhr. Sie wurde via via Radiowellen von einer Atomuhr (Kasten an der Wand) gesteuert. Bildquelle: Imago.
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Bild 2 von 10. In den späten Siebziger Jahren jedoch drängen japanische Firmen wie Seiko mit ihren Quarzuhren auf den Markt und bringen die Schweizer Uhrem-Industrie in grosse Bedrängnis. Im Bild eine Seiko Grand Quartz aus dem Jahre 1979. Bildquelle: Dnalor 01/Wikimedia.
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Bild 3 von 10. 1983 gründet Nicolas G. Hayek die Schweizerische Gesellschaft für Mikroelektronik und Uhrenindustrie AG (SMH) und lanciert im gleichen Jahr... Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 10. ... die erste Swatch-Collection. Die qualitativ hochstehende, aber dennoch billige Uhr leidet ein Revival der Schweizer Uhrenindustrie ein, das bis heute anhält. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 10. Zeit der Experimente I: Nicolas G. Hayek erkennt früh, dass Uhren mehr können müssen als die Zeit anzuzeigen. 1988 präsentiert SMH den «T-Watch-City-Pager». eine Armband-Uhr mit integriertem Funkempfänger, die als Pager genutzt wird. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 10. Zeit der Experimente II: 1999 kommt dieSwatch-Acces auf den Markt. Sie verschafft Zugang zum Skigebiet von Zermatt . Auch Hotelzimmerschlüssel und das Bankkonto sollen damit bedient werden können. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 10. Zeit der Experimente III: Nick Hayek Jr., mittlerweile CEO der Swatch Group, präsentiert gemeinsam mit Microsoft Verwaltungsratspräsident Bill Gates im Jahr 2004 die Paparazzi Swatch. Die Uhr bietet Informationen aus der Unterhaltungsindustrie und hat via UKW Zugang zum Microsoft Internet-Netzwerk MSN. Das Produkt setzt sich nicht durch. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 10. Im September präsentiert Samsung ihre Smartwatch Galaxy Gear, die mit Samsung Smartphones kommuniziert. Die Uhr lanciert den Grosskampf um das neue Uhren-Segment «Smartwatch». Bildquelle: Kārlis Dambrāns/Wikimedia.
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Bild 9 von 10. Im September 2014 kündigt Apple CEO Tim Cook die Apple Watch an, die am Montag präsentiert wurde. Apple kündigt der Schweizer Uhrenindustrie den Kampf. Die Apple Watch soll dieses Jahr auf den Markt kommen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 10 von 10. «Swatch Touch Zero One» lautet am Donnerstag Nick Hayeks Antwort auf Apple. Die Uhr richtet sich an Beach-Volleyball-Spieler und bildet den Auftakt zu einer Reihe von smarten Uhren für verschiedene Freizeit-Bereiche wie Surfen oder Kochen. Bildquelle: Keystone.
An seinem Handgelenk prangt eine Swatch Touch Zero One. «Nein, eine Pizza kann ich nicht damit bestellen, aber die Uhr misst zum Beispiel meine Aufschlagskraft beim Beach Volleyball», sagt Nick Hayek, Chef der Swatch Group. Dass er mit der Lancierung am Donnerstag hinter Apple her hinkt, bereitet ihm keine schlaflosen Nächte.
«Die Swatch-Group war im Bereich der smarten Uhren Schrittmacher», sagt er und verweist auf die Tissot-Uhr, die schon 1999 über einen Touchscreen verfügt habe oder auf die Acces-Technologie, die Zugang zu Skigebieten oder Hotelzimmern verschaffte.
Smartwatch soll ein Jahr lang laufen
An dieser Führungsposition habe sich nichts geändert. Die Swatch Group beliefere zahlreiche Unternhehmen in Kalifornien und in Asien mit Komponenten für deren smarte Uhren und Mobiltelefone, bis hin zu den Batterien. «In der Miniaturisierung der Mikroelektronik und der Mikromechanik sind wir die Leader, es gibt keinen Grund für Minderwertigskeits-Komplexe».
Deshalb habe es Swatch auch nicht nötig, jetzt anderen hinterherzurennen und deren Produkte zu kopieren. Die Smartwatch von Swatch müsse eine Uhr bleiben, die schön ist und mindestens ein Jahr autonom läuft. Der Konsument und die Konsumentin wünschten kein weiteres Produkt, das noch ein Kabel zum Aufladen benötigt, ist Hayek überzeugt und spielt damit auf die Apple Watch an, die jeden Tag an die Steckdose muss.
Fehler der Siebziger Jahre werden nicht wiederholt
Dennoch steht die Befürchtung im Raum, Swatch und die Schweiz könnte mit dem Eintritt von Apple und Samsung in den Uhrenmarkt Zug verpassen, ähnlich wie das in den Siebziger Jahren geschah. Hayek sagt, diese Gefahr bestehe heute nicht.
Damals habe man den Fehler gemacht, nur auf das Luxussegment zu setzen. Zwar habe die Schweizer Uhrenindustrie über sämtliche Technologien wie etwa die batteriebetriebene Quarzuhr verfügt und zum Teil auch erfunden. Man habe es jedoch versäumt, diese Technologien in sämtlichen Preissegmenten anzubieten. Heute tue die Swatch-Group mit ihrem Uhren-Portfolio genau das.
Deshalb sieht Hayek die Konkurrenz aus den USA und aus Fernost als Chance. Es gebe noch immer viel zu viele Menschen, die überhaupt keine Uhr tragen. Die Smartwatch-Welle werde helfen, diese Leute davon zu überzeugen, sich eine Uhr ans Handgelenk zu schnallen.