Hauptgründe für das geringere Wachstum in den kommenden Jahren sind laut der Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Alterung der Bevölkerung und die sinkenden Wachstumsraten grosser Schwellenländer. «Aber auch der Klimawandel könnte das globale BIP bis 2060 um 1,5 Prozent verringern.»
Weiter fürchtet die OECD nach Jahren des Wachstums vor allem auch um das schwächere Wachstum der Entwicklungsländer.
Reformen der Finanzmärkte
Zur Verstetigung von Produktivität und Wachstum empfiehlt die OECD den aufstrebenden Nationen, sich in Sektoren mit höherer Wertschöpfung breiter aufzustellen.
Mit Hilfe von globalem Wissen sollten inländische Kapazitäten entwickelt werden. Gleichzeitig ruft die OECD zu notwendigen Reformen der Produkt-, Arbeits- oder Finanzmärkte auf. Wettbewerbsfähige Dienstleistungssektoren sollten gefördert werden.
«Chinas Wachstum beeindruckend»
In Brasilien, Mexiko oder der Türkei fiel das Produktivitätswachstum laut Studie in den vergangenen Jahren nicht stark genug aus, «um den enormen Produktivitätsrückstand gegenüber den fortgeschrittenen Ländern deutlich zu verringern».
China habe hingegen «ein beeindruckendes Produktivitätswachstum» geliefert. Dort sei etwa die Arbeitsproduktivität um rund zehn Prozent jährlich gestiegen. Auch Indien habe eine deutlichen Anstieg der Produktivität verzeichnet, der Abstand zu
fortgeschrittenen Volkswirtschaften sei aber «nach wie vor erheblich».
Eine weitere grosse Herausforderung für die OECD-Länder sei die wachsende soziale Ungleichheit. «Sollte sich die Politik im OECD-Raum nicht ändern, könnten 2060 in vielen OECD-Ländern in etwa jene Einkommensunterschiede herrschen, wie sie heute schon in den USA zu sehen sind.»