Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihren Wirtschaftsausblick für die Schweiz deutlich nach unten korrigiert. Grund dafür sei die starke Frankenaufwertung, die sich seit Jahresbeginn nachteilig auf die Wirtschaftsentwicklung auswirkt. Die OECD rechnet noch mit einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 0,8 Prozent für das laufende und 1,7 Prozent für das kommende Jahr.
Vor dem Wegfall des Euro-Franken-Kurses war die Organisation noch von einem Wachstum von 1,5 Prozent im laufenden Jahr und 2,5 Prozent für 2016 ausgegangen.
Ausfuhren und Einfuhren brechen ein
Die starke Aufwertung des Frankens hat gemäss einem Bericht der OECD der Wirtschaftsdynamik, die von den Exporten ausging, ein Ende gesetzt. Neben den Ausfuhren seien seit Anfang Jahr auch die Einfuhren infolge eines Konsumrückgangs eingebrochen. So sanken denn auch die Detailhandelsumsätze in der Schweiz.
Unter der Frankenaufwertung sollen laut OECD besonders die Exporte und die Unternehmensinvestitionen beeinträchtigen. Da die Margen vieler Firmen auf den Exportmärkten bereits zuvor gering gewesen seien, würde bei weiter schrumpfenden Gewinnen Investitionsaufschübe und Arbeitsplatzabbau drohen.
Trotz insgesamt verhaltener Prognosen rechnet die OECD mit einer Beschleunigung des Exportwachstums nach Europa, insbesondere nach Deutschland. Optimistisch sieht die Organisation ausserdem die Entwicklung des Konsums. Dieser werde von den steigenden Reallöhnen, den gesunkenen Ölpreisen und extrem niedrigen Zinsen gestützt.