Trotz intensiver Anstrengungen sei es nicht gelungen, die Situation für die Fabrik zu verbessern, argumentierte der Opel-Vorstand seinen Entscheid. Als Hauptgrund führte Opel den dramatischen Absatzrückgang in Westeuropa und die hohen Überkapazitäten an.
Jobs im Lager sollen erhalten bleiben
Opel, eine Tochterfirma des US-amerikanischen Automobilkonzerns General Motors, hatte bereits im Juni angekündigt, Bochum eine Galgenfrist bis zum Jahr 2016 zu geben. Dann läuft dort die Produktion des aktuellen Familienwagens «Zafira» aus. Im Gegenzug sollten bis in vier Jahren für alle Standorte in Deutschland betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden.
Der Opel-Aufsichtsratschef Stephen Girsky kündigte an, «eine signifikante Zahl» an Arbeitsplätzen im Lagerbereich und einer möglichen Komponentenfertigung in Bochum zu erhalten. Über einen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 2016 solle mit dem Betriebsrat verhandelt werden.
Die Arbeitnehmervertreter hatten die Opel-Belegschaft am Morgen zu einer Versammlung eingeladen. Sie wurde dabei über die Pläne des Managements informiert.
Arbeiter bereits zu Kurzarbeit gezwungen
Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern des Unternehmens, der Arbeitnehmerbank und der Regierung von Nordrhein-Westfalen sucht derzeit nach Möglichkeiten, um auf dem Werksgelände neue Arbeitsplätze anzusiedeln. Dabei wird auch diskutiert, Komponenten für andere Hersteller zu produzieren.
Opel leidet massiv unter der Absatzkrise in Südeuropa und kann seine Werke kaum auslasten. Deshalb hatte das Unternehmen ab Anfang September mehr als 10‘000 Beschäftigte an mehreren Standorten tageweise in Zwangspause geschickt. Auch im Januar ist an einigen Tagen Kurzarbeit geplant.