Der Sicherheitsdruck macht Orell Füssli Sorgen. Obwohl Konzernchef Michel Kunz die Zügel der Sparte in die Hand nahm, hat Orell Füssli eine Gewinnwarnung herausgegeben und einen Spartenverlust von 8 Millionen Franken angekündigt.
Zustande kommen die roten Zahlen durch drei Vorkommnisse, die das Ergebnis 2013 deutlich in die Tiefe reissen. Zurzeit seien Abklärungen im Gange, um die finanziellen Auswirkungen detailliert zu beziffern.
Dabei handelt es sich um Druckfehler bei drei Aufträgen, eine erhebliche Unterdeckung der entstandenen Aufwendungen in einem Haftungsfall sowie aufwendigere Instandstellungsarbeiten wichtiger Druckaggregate. Letzteres habe neben Mehrkosten auch zur Folge, dass der vorgesehene Produktionsplan nicht eingehalten werden kann, teilte Orell Füssli mit.
Probleme beim Banknotendruck
Die laufenden Arbeiten für die neue Banknotenserie der Schweizerischen Nationalbank (SNB) würden durch die Vorfälle nicht tangiert, heisst es im Communiqué. Zwar hätten die genannten Probleme mit dem Banknotendruck zu tun, sagte eine Orell-Füssli-Sprecherin. Es handle sich jedoch um andere Kundenaufträge.
Neben der Schweiz lassen auch andere Länder ihre Noten bei Orell Füssli Sicherheitsdruck herstellen. Das Unternehmen hält die Identität seiner Kunden aber geheim.
Bekannt ist dagegen, dass die Gesellschaft mit der Produktion neuer Schweizer Banknoten mehrere Jahre im Rückstand liegt. Ursprünglich hätte 2010 eine erste Serie in Umlauf gebracht werden sollen. Im Dezember 2012 teilte die SNB mit, dass mit den neuen Banknoten frühestens im Jahr 2015 zu rechnen sei. Als Grund für die lange Verzögerung wurden technische Schwierigkeiten genannt. Probleme bei Lieferanten hatten bereits früher zu Verzögerungen geführt.