Höhere Posttarife fürs Ausland, teure Vollmachten und happige Aufschläge fürs Nachsenden: Das waren die jüngsten Ideen, wie die Post mehr einnehmen wollte. Nach heftigen Protesten und Interventionen wurde das teilweise gestoppt.
Doch die Postchefin Susanne Ruoff steht nach wie vor hinter den Vorschlägen. Denn «die Herausforderungen wie das sinkende Briefgeschäft, das sich ändernde Kundenverhalten und eine Zunahme der Haushalte werden auch in Zukunft die gleichen sein».
Zudem werde eine Preisanpassung nur dort erfolgen, wo die Geschäfte defizitär seien. Abgesehen davon habe man in der Vergangenheit auch schon die Preise teilweise gesenkt, so Ruoff.
Erhöhung der Postgebühren steht im Raum
Das allerdings erst, nachdem der Preisüberwacher eingegriffen hatte. Postchefin Susanne Ruoff erwähnte nun bereits höhere Posttarife bei der A- und B-Post, die kommen könnten.
Das ruft erneut Preisüberwacher Stefan Meierhans auf den Plan. Der hält die Post- und Paketpreise schon jetzt für zu hoch und leitete ein Verfahren ein.
Dabei geht es laut Recherchen der Sonntagspresse auch darum, wem Mieterträge in der Höhe von 300 Millionen zustehen. Muss die Briefpost auf diese Erträge verzichten, könnten sich die Posttarife erhöhen.
Preis-Leistungsverhältnis ist gut
Für Postchefin Susanne Ruoff wäre das nicht die ideale Variante. Allerdings seien die Vorgaben vom Bundesrat an den Service Public sehr hoch. Und im Preisvergleich mit den europäischen Nachbarn stehe man kaufkraftbereinigt ohnehin immer noch sehr gut da.
Aus Sicht der Post liegt der Ball nun beim Bund. Dieser müsste seine Vorgaben lockern und weniger Abgaben verlangen.