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Briefträgerin wirft Post ein.
Legende: Nur donnerstags und freitags: Durch das kurze Zeitfenster der Zustellungen hält Quickmail seine Strukturen schlank. SRF

Wirtschaft Quickmail greift das Monopol der Post an

Seit 2009 ist der Schweizer Briefmarkt teil-liberalisiert. Im gleichen Jahr entstand das private Unternehmen Quickmail, das vor allem Massensendungen zustellt. Geht es nach den St. Gallern, würde nun auch der ganz grosse Kuchen verteilt: leichte Briefe unter 50 Gramm.

Quickmail

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Das private St. Galler Unternehmen für Marketing-Dienstleistungen, MS Mail Service, hat die Tochter Quickmail 2009 nach der Teilöffnung des Briefmarktes gegründet. Quickmail beliefert inzwischen 2,2 Millionen Schweizer Haushalte. Es deckt 77 Prozent der Haushalte in der Deutschschweiz und 30 Prozent jener in der Westschweiz ab.

Das St. Galler Unternehmen Quickmail sägt seit sechs Jahren im Briefmarkt am Rest-Monopol der Schweizerischen Post für Briefe unter 50 Gramm. Im Herbst entscheidet der Bundesrat über die komplette Marktöffnung.

Post brauche das Monopol nicht mehr

Es sei höchste Zeit, das Monopol aufzuheben, fordert Quickmail-CEO Bernard Germanier. «Wir möchten auch Zugang haben zu diesem Markt, so wie es eigentlich in allen europäischen Ländern schon seit Langem der Fall ist», sagt Germanier in der Sendung «ECO».

Die Post habe schon vor fünf Jahren gesagt, sie brauche das Monopol nicht mehr. «Absurd» sei die Situation, dass die 2100 Quickmail-Zusteller keine leichten Briefe verteilen dürften. Die Briefe unter 50 Gramm machen 70 Prozent aller Briefvolumen aus.

Gegen Lohndumping

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Seit der Postmarkt-Öffnung stehen die privaten Zusteller von Paketen und Briefen unter Lohndumping-Verdacht. Am Samstag verabschiedete der KEP&Mail-Verband mit den Sozialpartnern den Entwurf für einen Branchen-Gesamtarbeitsvertrag. Er sieht einen Mindestlohn von 42'000 Franken pro Jahr vor. Quickmail bezahlt mindestens 43'943 Fr.

15 Prozent günstiger

Die St. Galler spezialisieren sich auf adressierte Massensendungen und sind in diesem Gebiet gemäss eigenen Angaben um 15 Prozent günstiger als die Post. Bei Massensendungen macht der Spareffekt schnell Hundertausende von Franken aus.

Während das Briefvolumen der Post insgesamt jährlich um rund zwei Prozent schrumpft, wächst Quickmail zweistellig – 40 Millionen Sendungen waren es 2014. Angesichts der hohen Infrastruktur-Kosten für die Briefverteilung wurde bei der Teilöffnung des Marktes keine starke Privatkonkurrenz erwartet.

Bei Quickmail erübrigen sich Investitionen in teure Sortieranlagen, weil die Kunden die Sendungen vor dem Druck selbst vorsortieren. Schlank sind die Strukturen zudem, weil Quickmail die Briefe nur donnerstags und freitags verteilt.

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