Das St. Galler Unternehmen Quickmail sägt seit sechs Jahren im Briefmarkt am Rest-Monopol der Schweizerischen Post für Briefe unter 50 Gramm. Im Herbst entscheidet der Bundesrat über die komplette Marktöffnung.
Post brauche das Monopol nicht mehr
Es sei höchste Zeit, das Monopol aufzuheben, fordert Quickmail-CEO Bernard Germanier. «Wir möchten auch Zugang haben zu diesem Markt, so wie es eigentlich in allen europäischen Ländern schon seit Langem der Fall ist», sagt Germanier in der Sendung «ECO».
Die Post habe schon vor fünf Jahren gesagt, sie brauche das Monopol nicht mehr. «Absurd» sei die Situation, dass die 2100 Quickmail-Zusteller keine leichten Briefe verteilen dürften. Die Briefe unter 50 Gramm machen 70 Prozent aller Briefvolumen aus.
15 Prozent günstiger
Die St. Galler spezialisieren sich auf adressierte Massensendungen und sind in diesem Gebiet gemäss eigenen Angaben um 15 Prozent günstiger als die Post. Bei Massensendungen macht der Spareffekt schnell Hundertausende von Franken aus.
Während das Briefvolumen der Post insgesamt jährlich um rund zwei Prozent schrumpft, wächst Quickmail zweistellig – 40 Millionen Sendungen waren es 2014. Angesichts der hohen Infrastruktur-Kosten für die Briefverteilung wurde bei der Teilöffnung des Marktes keine starke Privatkonkurrenz erwartet.
Bei Quickmail erübrigen sich Investitionen in teure Sortieranlagen, weil die Kunden die Sendungen vor dem Druck selbst vorsortieren. Schlank sind die Strukturen zudem, weil Quickmail die Briefe nur donnerstags und freitags verteilt.