Anleger kehren Russland vermehrt den Rücken zu: 2014 haben sie 152 Milliarden Dollar abgezogen. Dies ist weit mehr als die russische Notenbank erwartet hatte. Sie ging von einem Abzug von 134 Milliarden Dollar aus. Zum Vergleich: 2013 waren lediglich 61 Milliarden Dollar aus Russland abgeflossen.
Neben den westlichen Sanktionen im Ukraine-Konflikt ist der Staat vor allem wegen des massiv gesunkenen Ölpreises in Zugzwang geraten, da Milliarden-Einnahmen aus dem Rohstoffgeschäft wegbrechen.
Viele Finanzinstitute und Unternehmen sind zudem de facto von den internationalen Kreditmärkten abgeschnitten. Nach Einschätzung der Weltbank droht dem Land eine schwere Rezession.
Weitere Abstufung möglich
Als letzte grosse Ratingagentur hat Moody's die Kreditwürdigkeit Russlands herabgestuft. Die Bonität werde nur noch mit «Baa3» bewertet – eine Stufe über dem sogenannten «Ramsch»-Niveau, teilte die US-Agentur mit. Die Einstufung «Baa3» erhält in der Ratingskala immer noch die Bezeichnung «Durchschnittlich gute Anlage». Aber: Bei Verschlechterung der Gesamtwirtschaft ist mit Problemen zu rechnen.
Eine weitere Abstufung wurde von Moody's angedroht. Das Land wird derzeit bei den anderen beiden grossen Ratingagenturen jeweils mit «BBB-» bewertet.