Frankreichs grösste Bank BNP Paribas zahlt in den USA wegen des Verstosses gegen amerikanische Sanktionen eine Rekordstrafe von knapp 9 Milliarden Dollar.
Nach wochenlangen Verhandlungen einigte sich die Bank mit den US-Behörden am Montag auf eine entsprechende Summe. Es ist die höchste je verhängte Strafe für eine europäische Bank wegen Verstössen gegen US-Sanktionen.
Die US-Behörden werfen BNP vor, bei einigen Geschäften amerikanische Sanktionen gegen den Sudan, den Iran und Kuba gebrochen zu haben. Mit der hohen Busse unterstreichen die USA ihren harten Kurs gegen fehlbare ausländische Banken.
Einschneidende Busse
«Für die Bank ist die Busse schmerzhaft», meint SRF-Wirtschaftsexpertin Marianne Fassbind. Die Dividende für Aktionäre sei gefährdet, zudem sei die Bank auch von gewissen Finanztransaktionen ausgeschlossen. Dies werde sich im Geschäftsverlauf negativ bemerkbar machen.
Das einzig Positive: Die Bank verliert ihre Lizenz nicht und kann damit weiterhin lukrative Geschäfte auf dem amerikanischen Markt machen. Die Strafzahlung will BNP Paribas ohne Kapitalerhöhung stemmen.
Paris zufrieden mit Lösung
Die französische Regierung hat erleichtert auf das Strafmass reagiert. Finanzminister Michel Sapin erklärte in Paris, es erlaube der grössten französischen Bank das Weiterbestehen. Zugleich unterstreiche das Verfahren, dass es nötig sei, den Euro als internationales Zahlungsmittel zu stärken, betonte der sozialistische Politiker.
Die Regierung Frankreichs hatte sich in den letzten Wochen wiederholt bei der US-Regierung für ein «faires» Strafmass eingesetzt, das der europäischen Wirtschaft keinen Schaden zufüge.