«Wir haben ein gutes Ergebnis erzielt», sagt Credit Suisse-Chef Brady Dougan. Die Bank verbucht für das dritte Quartal einen Reingewinn von 1,025 Milliarden Franken. Damit hat sie den Gewinn gegenüber dem schwachen Vorjahresquartal deutlich steigern können.
Mit diesem Ergebnis hat die Grossbank die Erwartungen der Analysten übertroffen. Gemäss einer Umfrage der Finanznachrichtenagentur AWP waren sie im Durchschnitt von einem Konzernergebnis von 888 Millionen Franken ausgegangen. Im dritten Quartal 2013 hatte die CS einen Gewinn von 454 Millionen Franken erreicht.
Von Erholung im Handel profitiert
Dougan selber zeigte sich besonders erfreut über die Kostendisziplin und die hohe Kundenaktivität sowohl in der Vermögensverwaltung wie in der Investmentbank: «Die guten Ergebnisse im Aktienemissionsgeschäft und im Anleihengeschäft haben von bedeutenden Kundentransaktionen profitiert», sagte er.
Credit Suisse profitierte – gleich wie die US-Grossbanken – von einer Erholung des Handels mit Anleihen und Währungen. Die Investmentbank hat einen Vorsteuergewinn von 516 Millionen Franken erreicht. Im Vorquartal liefen die Geschäfte jedoch noch besser.
Gewinne der Vermögensverwaltung rückläufig
Gegenüber dem Vorquartal ebenfalls rückläufig waren die Neugelder in der Vermögensverwaltung. Sie betrugen noch 7,4 Milliarden Franken. Dougan verwies hier auf das starke Wachstum in Asien, wo die CS Neugelder im Umfang von 8,8 Milliarden Franken verbucht hat.
Demgegenüber spürt die CS in Europa nach wie vor die härtere Gangart gegenüber Steuersündern. «Dagegen kam es im grenzüberschreitenden Geschäft in Westeuropa zu weiteren Abflüssen, da wir die steuerliche Regularisierung von Kundengeldern weiter vorantreiben», sagte Dougan.
Nach einem Rückgang infolge der Milliardenbusse in den USA wegen der Beihilfe zur Steuerhinterziehung konnte die Credit Suisse auch ihr Kapitalpolster wieder erhöhen. Die Kernkapitalquote ist im dritten Quartal von 9,5 auf 9,8 Prozent gestiegen. Bis Ende Jahr will die Grossbank diese Quote über die Marke von 10 Prozent anheben. Dieses Ziel dürfte sie laut den Analysten der Bank Vontobel auch erreichen.
Vager Ausblick fürs nächste Quartal
Beim Ausblick bleibt die Bank vage. «Die jüngste Volatilität an den Märkten im Oktober hatte unterschiedliche Auswirkungen auf unser Geschäft», so Dougan. Der Auftakt ins Schlussquartal sei uneinheitlich gewesen.
Laut den Analysten der Bank Vontobel hängen die Ergebnisse der CS vor allem von der guten Entwicklung der Investment Bank ab. Diese hängt wiederum stark von den
Stimmungsschwankungen auf den Finanzmärkten ab.