Die KOF fühlt den Schweizer Unternehmen regelmässig den Puls. Die Konjunkturumfrage vom Februar zeigt nun, dass sich die Stimmung wegen der Frankenaufwertung bei den Industrieunternehmen besonders stark eingetrübt hat. Aber auch im Baugewerbe, in der Finanzbranche und im Detailhandel seien die Unternehmen pessimistischer, schreibt die KOF.
Stärkstes Monatsminus seit 2004
Der Geschäftslageindikator brach bei den Industrieunternehmen um 15 Punkte auf minus 3 Punkte ein. Das sei das stärkste Minus in einem einzelnen Monat seit der Einführung der Umfrage im Jahr 2004. Besonders deutlich habe der Indikator in der Metallindustrie, dem Maschinen- und Fahrzeugbau und in der Elektroindustrie nachgegeben.
Noch mehr Stellen in der Industrie gefährdet
Indikatorenwerte unter 0 weisen darauf hin, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen die Lage pessimistisch einschätzt. Die Industrie habe wegen des starken Frankens an Wettbewerbsfähigkeit verloren, sagt KOF-Konjunkturforscher Klaus Abberger. Sie spüre diesen Druck nicht etwa nur beim Export, sondern durch billigere Importprodukte auch im Inland selbst.
Aus der Umfrage geht weiter hervor, dass sich der Stellenabbau im Industriesektor fortsetzen dürfte. Gemäss KOF gab es im Februar erheblich mehr Industrieunternehmen, welche den Personalbestand in den nächsten drei Monaten reduzieren, als solche, die ihn erhöhen wollen.
Frankenschock vollumfänglich erfasst
Die Umfrageergebnisse vom Februar bilden laut KOF die neue Währungssituation zum ersten Mal vollständig ab. Denn bei der Umfrage im Januar hätten fast 94 Prozent der Teilnehmer die Fragebogen vor der Aufhebung der Frankenuntergrenze ausgefüllt. In die KOF-Konjunkturumfragen flossen die Antworten von rund 2800 Unternehmen.