Ein Theaterprojekt auf die Bühne bringen, die Junioren des Vereins neu einkleiden oder eine Geschäftsidee in die Praxis umsetzen: Das alles kostet Geld. Doch Kredite sind nicht immer einfach zu bekommen.
Für solche Fälle eigne sich das Crowdfunding, das Geldsammeln übers Internet, sagt Professor Andreas Dietrich vom Institut für Finanzdienstleistungen in Zug. «Die Idee des Crowdfunding ist, dass man im Internet eine grosse Masse von Personen ansprechen kann, die dann vielleicht alle ein bisschen Geld geben.» So kommt dann doch eine hübsche Summe zusammen.
Beeindruckende Wachstumsraten
In der Schweiz wurden letztes Jahr über 11 Millionen Franken für gut 700 Projekte über Crowdfunding gesammelt. Das sei zwar nicht so viel, räumt Andreas Dietrich ein, doch das Wachstum sei enorm. Seit 2011 verdopple sich die Summe des über Crowdfunding beschafften Kapitals jedes Jahr. Ein Ende sei nicht in Sicht. Dietrich glaubt, dass es sich auch 2014 wieder verdoppeln wird. «Meine Prognose ist, dass wir in etwa mit einem Volumen von 24 Millionen Franken im Crowdfunding-Bereich rechnen können.»
Vor allem für Start Ups
Zum einen sind das Spenden für kulturelle oder sportliche Projekte. Gut die Hälfte des Geldes aber sind Geschäftskredite für Start-Ups, für junge Unternehmen also, die sonst kaum vom Fleck kämen: «Es eignet sich vor allem für Unternehmen, die ein einfaches Produkt haben, unter dem sich jeder etwas vorstellen und so abschätzen kann, ob es Erfolg haben könnte», sagt Dietrich. Wenn da 1000 Geldgeber ein paar hundert Franken einzahlen, ist das Startkapital beisammen.
Dass dieses Finanzierungsmodell eine helle Zukunft haben könnte, zeigt sich in den USA und in Grossbritannien. Dort werden im Crowdfunding bereits Milliarden-Beträge umgesetzt.
(aebn;lin)