Der Franken ist nicht wie gehofft auf mindestens 1,10 pro Euro geklettert. Im Gegenteil: Er rutschte in den letzten Tagen in Richtung Parität ab. So ist ein Euro momentan im Devisenhandel bereits für gut 1,03 Franken zu haben. Das dürfte vor allem den Schweizer Export-Unternehmern, Hoteliers und Tourismusdirektoren Sorgen bereiten.
Der Grund für die Frankenstärke ist verschiedenen Experten zufolge allerdings vor allem jenseits der Grenze zu suchen. Der Euro ist schwach, nicht nur gegenüber dem Franken, sondern auch gegenüber andern wichtigen Währungen. Schuld daran ist die Europäische Zentralbank (EZB), die Tag für Tag mehrere Milliarden frische Euro in die Wirtschaft schleust.
Sähe sich die Schweizerische Nationalbank gezwungen, den Franken für in- und ausländische Anleger unattraktiver zu machen und ihn damit zu schwächen, stünden wohl zwei Massnahmen im Vordergrund. Einerseits könnte sie Fremdwährungen wie etwa Euro aufkaufen und Franken verkaufen. Andererseits könnte sie auch die verhängten Negativzinsen auf bundesnahe Betriebe ausweiten.