Im Januar hatte der amerikanische Industriekonzern General Electric angekündigt, in der Schweiz bis zu 1300 Stellen abzubauen. Was seither wie ein Damokles-Schwert über dem Konzern hing, wird nun Realität.
GE mit Sitz im Kanton Aargau beschäftigt rund 5500 Mitarbeitende. Am Montag will GE nun bekannt geben, wie viele Stellen tatsächlich vom Sparprogramm betroffen sind. Dies bestätigen mehrere Quellen der «Tagesschau».
Dass tatsächlich 1300 Stellen gestrichen werden, glaubt indes niemand. Laut Christof Burkard, Stellvertretender Geschäftsführer Angestellte Schweiz, taktiert die Alstom traditionsgemäss mit den Zahlen. Diese würden oft zu hoch angekündigt. GE spekuliere darauf, dass nach einer Ankündigung viele – besonders arbeitsmarktfähige – Leute eine neue Stelle suchen und kündigen. Der Konzern rechne gar mit solchen Abgängen. Somit falle dann die Zahl der Kündigungen wesentlich tiefer aus.
Ausgeglichene Bilanz für Aargauer Wirtschaft
Auch Mathias Regotz von der Gewerkschaft Syna glaubt, dass es «lediglich» zwischen 1000 und 1300 Stellen sein werden. Regotz geht davon aus, dass alle Bereiche des Unternehmens betroffen sein werden.
Da die ehemaligen Alstom-Betriebe schon neue Projekte in Aussicht haben, würden jedoch nicht nur Leute entlassen, sondern auch neue eingestellt. Für den Standort Aargau ändere sich nicht viel, glaubt Regotz. «Natürlich ist es aber schlimm für die Leute, die tatsächlich ihren Job verlieren.»
Die Restrukturierung steht im Zusammenhang mit der Übernahme der Alstom-Energiesparte durch den US-Konzern. Der Mutterkonzern will innert zwei Jahren 6500 Stellen in Europa abbauen. GE hatte im November für 9,7 Milliarden Euro die Energiesparte von Alstom übernommen. Die ehemalige Alstom ist der grösste private Arbeitgeber im Kanton Aargau.