Die Zurich kommt nicht zur Ruhe: Zuerst nimmt Firmenchef Martin Senn überraschend den Hut, kurz darauf werden weitere Details zum laufenden Sparprogramm des Versicherungskonzerns bekannt. Demnach will die Zurich weltweit rund 1'800 Stellen abbauen. Zudem sollen rund 300 Arbeitsplätze von der Schweiz ins günstigere Ausland verlagert werden. Welche Stellen wohin verschoben werden, sei noch nicht klar, sagt eine Mediensprecherin auf Anfrage von SRF News.
Mit der Zurich sind wir im Gespräch.
Die Gewerkschaftsvertreter sind hellhörig geworden. Etwa Dorothea Tiefenauer vom Kaufmännischen Verband sagt: «Mit der Zurich sind wir im Gespräch». Auch der Bankenpersonalverband will vom Versicherungskonzern genauere Informationen über die geplanten Verlagerungen und wohl auch über allfällige Sozialpläne einholen.
Einfache Arbeiten ins Ausland verlegen
Dorothea Tiefenauer vom Kaufmännischen Verband beobachtet, dass die Versicherungsbranche vor allem begonnen haben, einfachere Arbeiten etwa in der Schadenabwicklung ins Ausland zu verlagern. Weitere Stellen fielen der Digitalisierung zum Opfer, so die Personalverbands-Vertreterin.
Die Sparpläne der Zurich kommen für Tiefenauer nicht überraschend: «Nach den Banken verlagern nun auch Versicherungen vermehrt Bürojobs ins Ausland. Das ist ein Trend, den wir seit rund zwei Jahren beobachten.»
Nach den Banken verlagern nun auch Versicherungen vermehrt Bürojobs ins Ausland. Das ist ein Trend, den wir seit rund zwei Jahren beobachten.
Seit 2014 bauen auch Versicherungen ab
Diese Beobachtung deckt sich mit den Zahlen des Bundesamtes für Statistik. Demnach haben die Banken seit 2008, seit dem Höhepunkt der letzten Finanzkrise, über 6000 Stellen in der Schweiz abgebaut. Sie beschäftigten Ende 2014 noch gut 104'000 Personen (umgerechnet auf Vollzeitstellen).
Bei den Versicherungen hingegen blieb die Zahl der Arbeitsplätze seit der Finanzkrise einigermassen stabil. Erst 2014 schrumpfte die Zahl der Arbeitsplätze spürbar auf noch 37'400. Bleibt zu hoffen, dass der Finanzplatz in der Schweiz bald wieder wächst, statt schrumpft. Den 7'000 Zurich-Angestellten hier in der Schweiz stehen allerdings unruhige Zeiten bevor.