Rund 450 Milliarden Franken haben Banken und andere Finanzinstitute bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) als Reserven deponiert. Abhängig von der Grösse haben ihnen die Währungshüter Mitte Januar einen gewissen Freibetrag zugestanden. Auf Geldern, die diese Summe übersteigen, müssen sie seither einen Negativzins von 0,75 Prozent entrichten.
160 Milliarden werden zurzeit negativ verzinst
An einer Fachveranstaltung von Finanzleuten haben Nationalbankvertreter nun vorgerechnet, dass Banken zurzeit auf einer Summe von rund 160 Milliarden Franken Negativzinsen zahlen. Das wird sich für die Nationalbank in Zusatzerträgen von 1,2 Milliarden Franken niederschlagen.
Diesen zusätzlichen Ertrag wird die SNB mit allfälligen Verlusten bei Devisen, Aktien oder Goldvorräten aufrechnen. Bleibt unter dem Strich ein Plus, liefert sie diesen entweder als Gewinn an Bund und Kantone ab oder bildet Reserven.
Mit dem Strafzins will die Nationalbank inländische und ausländische Banken davon abhalten, Geld in der Schweiz zu parkieren. Der Franken soll so für Anleger unattraktiv werden. Sie sollen ihr Geld anderswo investieren, statt die Schweizer Währung weiter aufzuwerten.